Mitten im Canyonland - Motorrad-Reise im Südwesten der USA
Nationalparks soweit die Harley fährt...
Kein anderer Landstrich in den USA bietet so viele Nationalparks wir der Südwesten. Teilweise wie an einer Perlenschnur aufgereiht, bilden Sie ein einzigartiges Naturschauspiel. Die einzelnen Perlen entdeckt man am besten entspannt auf einer Harley-Davidson.
Text & Fotos: Norbert Meiszies/RKM
Es ist ganz schön kalt geworden, als wir auf der an eine Achterbahnfahrt erinnernden Serpentinenstrecke des Oak Creek Canyon Meter um Meter an Höhe gewinnen. Eigentlich herrschen hier Ende Mai Temperaturen von fast 30 Grad, jetzt aber habe ich die Heizgriffe an der E-Glide längst in Betrieb genommen. Und als wir schließlich Flagstaff erreichen, sind wir ganz schön durchgefroren und brauchen dringend einen heißen Kaffee Glühwein geht ja nicht. Da kommt die Filiale von Eagle Rider, dem größten Motorrad-Vermieter in den USA, gerade recht. Direkt am Abzweig zum Grand Canyon an der legendären Route 66 gelegen, besitzt der Laden auch eine kleine Bar mit einer richtigen italienischen Kaffeemaschine. Ganz schön kalt draußen, empfängt uns überraschenderweise eine deutschsprachige Stimme. Uli und Birgit, die den Laden führen, sind vor ein paar Jahren hier hängen geblieben. Und als Sie hörten, dass Eagle Rider jemanden suchte, der ihre Harleys in Flagstaff vermietet, haben Sie zugegriffen. Während wir unseren frisch gemachten Cappuccino schlürfen, empfiehlt uns Uli, nicht den direkten Weg zum Grand Canyon über die bis auf 2.400 Meter führende Fort Valley Road zu nehmen, da soll es schneien, sondern lieber den Umweg über Williams zu wählen. So kommen wir zwar im Dunkeln, aber trocken an unserer Yavapai Lodge mitten im Nationalpark an, stellen die Harleys vor den Zimmern ab und kuscheln uns gleich in die wärmenden Bettdecken ein. Schließlich will ich morgen zum Sonnenaufgang früh raus an den Rand des Canyons.
Allgemeines zu Reisen im Südwesten der USA
Der Südwesten der USA ist das klassische Reiseziel für alle Biker, die das erste Mal durch die Vereinigten Staaten fahren wollen. Hier bekommt man genau das Bild serviert, das man aus dem Fernsehen und den vielen Kinofilmen vor Augen hat: die Wild-West-Kulisse des Monument Valley, den atemberaubenden, mehr als 1.000 Meter tiefen Grand Canyon sowie die weiteren Naturschauspiele wir den Bryce und die Zion Nationalpark. Ausgangsbasis für die Tour ist entweder Los Angeles oder das Spielerparadies Las Vegas, je nachdem wieviel Zeit man sich nimmt. Drei Wochen sollten es mindestens sein, ansonsten wird man von den täglichen Eindrücken erschlagen.
Wetterkapriolen am Grand Canyon
Es ist nicht das erste Mal, dass ich am Grand Canyon bin. Vor vielen Jahren bin ich sogar hinuntergestiegen zur Phantom Ranch, auf dem Grund der Schlucht gelegen. Die notwendige Genehmigung hatte ich mir damals rechtzeitig schon ein Jahr vorher besorgt, weil ich auf dem Bride Angel Campground übernachten wollte. Die Erlaubnis ist stark limitiert. Mehr als 1.300 Höhenmeter gilt es bis zum Ufer des Colorado zu überwinden, und mit jedem Meter abwärts nehmen Hitze und Luftfeuchtigkeit zu. Fünfzehn Kilometer lang ist der Trail. Runter geht es noch relativ locker, der Aufstieg hat es dagegen in sich. Besonders die letzten Meter von Indian Garden über einen schmalen Serpentinen-Pfad rauben einem die letzten Kräfte Muskelkater für mindestens eine Woche inbegriffen.
Die Erinnerungen sind noch lebendig, als ich früh morgens wach werde und mich auf meine Sonnenaufgangs-Tour freue. Meine Sozia hatte ohnehin abgewunken und eine Verlängerung ihres Schönheitsschlafs angekündigt. Doch was für eine Überraschung, als ich aus dem Fenster schaue. Tief verschneit steht die Harley vor der Hütte in einer schneeweißen Winterlandschaft. Von wegen Sonnenaufgang. Statt auf zwei Rädern mache ich mich zu Fuß auf zum El Tovar Hotel. Die Lodge im Stil einer Blockhütte wurde bereits im Jahr 1905 noch vor der Erklärung des Grand Canyon zum Nationalpark aus mächtigen Kieferstämmen und lokalem Kalkstein erbaut. Von der Außenterrasse hat man einen fantastischen Blick in die bis zu 1.500 Meter tiefe Schlucht und hinüber zum bis zu 30 Kilometer entfernten Nordrand. Normalerweise. Jetzt sehe ich nichts, außer dichtem Nebel.
Anreise in die USA
Direktflüge nach Los Angeles bieten Lufthansa bzw. das Partnerunternehmen United ab Frankfurt bzw. München an. Flüge in die USA sollten rechtzeitig gebucht werden, gerade in den Sommermonaten sind sie schnell ausgebucht. Günstige Flüge bieten auch amerikanische Fluggesellschaften an, allerdings keine Direktflüge. Für Los Angeles sind häufig Chicago, Denver oder Dallas der Umsteigeflughafen. Mit British Airways bzw. KLM geht es über London bzw. Amsterdam in die Staaten.
Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika
Für die Einreise ist der maschinenlesbare Reisepass (X-Pass) erforderlich. Die älteren F-Pässe werden nicht mehr akzeptiert. Ein Visum wird nicht mehr verlangt. Dafür muss man sich mindestens 72 Stunden vor Ankunft in den USA bei der Online-Registrierung ESTA übers Internet anmelden (www.esta.cbp.dhs.gov). Eine Bestätigungsnummer und damit die Erlaubnis zur Einreise bekommt man direkt. Diese Anmeldung kostet 14 US-Dollar und muss mit einer Kreditkarte bezahlt werden. Auf dem Flug erhält man eine Zollerklärung, die ausgefüllt bei der Einreise abgegeben wird. Bei der Immigration, der Passkontrolle am ersten Flughafen in den USA, werden vom Reisenden digitale Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht.
Route 66 - Zwischen Klischee und Touristen-Zirkus
Das blubbernde Geräusch mehrerer Harleys schreckt mich auf. Eine Gruppe von Franzosen, denen wir in den letzten Tagen schon mehrfach begegnet sind, bahnt sich auf der mittlerweile geräumten Straße einen Weg aus dem Park. Die Jungs tun mir echt leid. Gott sei Dank müssen wir erst morgen weiter, denke ich noch und tröste mich für den entgangenen Sonnenaufgang mit einem herrlichen Frühstück im El Tovar. Bei Eggs Benedict und frischen Früchten blättere ich durch die bisher auf meinem Tablet gespeicherten Fotos. Das weckt zusammen mit dem und heißem Kaffee sogleich die Lebensgeister und macht Hoffnung für die kommenden Tage. Schließlich hatten wir seit unserem Aufbruch in Los Angeles ein Bilderbuchwetter mit angenehmen Motorrad-Temperaturen und herrlichen Kurvenstrecken zum Beispiel durch die San Jacinto Mountains nach Palm Springs, durch den Joshua Tree Nationalpark und vor allem entlang dem Colorado River zum Lake Havasu. Das Vorurteil, in den USA ginge es auf den Highways immer nur geradeaus, wird hier ad absurdum geführt. Ein richtiges Highlight war die Strecke auf der historischen Route 66, die zwischen Topock und Seligman fast vollständig erhalten ist. Das war der richtige Moment, die passende Musik aufzulegen. CD rein in den Schacht der Musikanlage an der E-Glide und aus den Lautsprechern dröhnte: Well, it winds from Chicago to L.A., more than 2.000 miles all the way. Get your kicks on Route 66. Das Klischee wurde Realität. Die Interstate 40 war weit weg, die eilige Menschen geradewegs nach Flagstaff bringt. Hierhin verirren sich nur Leute mit Zeit, echte Fans, die nach den versteckten Erinnerungsstücken an der Route 66 Ausschau halten.
Etwa den Hackberry General Store. War man zu schnell, ist man schon dran vorbei. Kein Hinweisschild und weit und breit keine Ortschaft weisen auf eines der markantesten Relikte aus der Geschichte der Route 66 hin. Aus dem Augenwinkel nahm ich den etwas versetzt, abseits der Straße gelegenen Krämerladen zunächst als eine Bretterbude wahr, dann fiel mir auf dem Dach das riesengroße, leuchtend rote Werbeschild in Form eines fliegenden Pferdes auf, danach unter dem Vordach die genauso rot funkelnde 1956er-Corvette der Ladenbesitzer Kerry und John Pritchard. Die alten Tanksäulen von Mobilgas, der angerostete Ford Modell T und die zahlreichen weiteren alten Plakate aus Blech gaukeln dem Gehirn vor, in eine andere Zeit eingetreten zu sein. Es gibt aber auch zahlreiche potemkinsche Dörfer. Zum Beispiel Oatman in Kalifornien, in den 70er-Jahren zu einer Geisterstadt verkommen. An einem er schönsten Streckenabschnitte der Route 66 gelegen, lockt die einstige Goldgräber-Hochburg mittlerweile jährlich rund eine halbe Million Besucher mit einer Wild-West-Show auf Kindergeburtstags-Niveau und 66-Andenken made in China. Zum Glück entschädigte uns die atemberaubende Fahrt über den Sitgreaves Pass nach Kingman für den Touri-Zirkus. Selbst Seligman, der Ort in Arizona, der sich als Geburtsstätte des 66-Revivals bezeichnet, erinnert mittlerweile eher an einen Andenkenladen als an ein Refugium zur Bewahrung der Geschichte. Im legendären Friseurladen verweist heute nur noch eine Pappfigur von Angel Delgadillo auf dessen unvergessliche Erzählungen.
Die beste Reisezeit für den USA-Urlaub
Die beste Reisezeit sind die Monate im Frühsommer oder Herbst. Ab Ende Juni schnellt das Thermometer schnell über die 30-Grad-Grenze, in den Wüstenregionen wird es noch heißer. In den höher gelegenen Regionen am Grand Canyon kann es dagegen auch im Frühsommer und im Herbst empfindlich kalt werden, eventuell sogar Schnee geben, schließlich bewegt man sich hier ständig zwischen 1.500 und 2.500 Meter Höhe.
Mit dem Motorrad im Land der Indianer
He, schau mal aus dem Fenster, weckt mich meine mittlerweile erwachte Sozia aus meinen Erinnerungen. Tatsächlich, über dem Grand Canyon sind erste blaue Flecken erkennbar, und der Schnee verwandelt sich langsam in ein Rinnsal. Am nächsten Morgen schwingen wir uns wieder auf unser Ami-Moped. Die Sonne scheint, so als hätte es das weiße Intermezzo nie gegeben. Die zahlreichen view points zwingen uns ständig den Motor abzustellen, um die grandiosen Aussichten in Ruhe zu genießen. Es stockt einem immer wieder den Atem. Da wir morgens zu den ersten Besuchern im Nationalpark gehören, sind die Aussichtspunkte fast menschenleer und wir kommen uns angesichts der Weite und der Tiefe der Schlucht noch kleiner vor. Besonders beeindruckend sind die Farbenspiele, die sich im Licht der wandernden Sonne ständig verändern. Am Desert View Watchtower, einem 1935 errichteten Steinturm, der an einen indianischen Wachturm erinnern soll, verlassen wir schließlich den Grand Canyon am Osteingang. Wir sind jetzt mitten im Indianerland.
Hinter Cameron beginnt das Reservat der Navajo. Es ist das größte in den USA. Es umfasst beinahe 70.000 Quadratkilometer im Bundesstaat Arizona und in kleinen Teilen von New Mexico und Utah und ist damit etwa so groß wie Bayern. Die Navajo bezeichnen sich selbst als Ureinwohner der USA, als Native Americans. Sie leben auf ihrem Land wie in einer Nebenwelt, haben ihre eigene Sprache, eigene Gesetze und eine eigene Polizei. Alkohol ist im Reservat streng verboten. Mittendrin im Navajo-Gebiet liegt wie der Kern in einem Pfirsich ein weiteres Indianer-Reservat, das der Hopi. Während die Navajo heute den Spagat zwischen Anpassung an das moderne Amerika mit TV, Handy und McDonalds auf der einen und der Bewahrung der Traditionen auf der anderen Seite wagen, kapseln sich die Hopi deutlicher ab vom american way of life.
Geld & Finanzen in den USA
Zahlungsmittel ist der US-Dollar. 100 Euro entsprechen derzeit 119 Dollar. Bezahlt wird hauptsächlich mit der Kreditkarte. Die USA sind kein günstiges Reiseland mehr, vor allem, wenn sich der Preis für einen Hamburger im Restaurant entgegen den Angaben auf der Speisekarte durch Steuern und Trinkgeld, den sogenannten Tip, um fast ein Drittel verteuert. In vielen Restaurants wird der Tip inzwischen gleich mit auf die Rechnung gesetzt. Üblich als Tip sind 18 Prozent des Rechnungsbetrages. Nur, wenn der Service zu wünschen übriglässt, sollte man unter dieser Grenze bleiben. Die Bedienungen leben vom Trinkgeld.
Mitten hinein in den wilden Westen
Das Tal zwischen den Felsen nennen die Indianer ein Naturschauspiel, das Reisende wie ein Magnet anzieht. Von Kayenta aus, der wahrscheinlich unansehnlichsten Stadt in ganz Arizona, führt der Highway 163 direkt ins Monument Vally. Gleich hinter Kayenta rückt sich der Agathla Peak als erster Vorbote der bizarren Felsformationen ins rechte Licht. Nur anders als die Tafelberge im Monument Valley ist El Capitan wie er auch genannt wird vulkanischen Ursprungs. Für die Navajos ist der 370 Meter hohe Vulkanzapfen eine heilige Stätte, der Platz, an dem sich die Tiere verstecken.
Sergio Leone drehte hier Spiel mir das Lied vom Tod, und mit unserer Harley wandeln wir auf den Spuren von Easy Rider. Schon aus der Ferne erkennen wir die typische Kulisse mit den drei markanten Felsspitzen Sintenel Mesa, West Mitten Butte und Merrick Butte. Am liebsten würden wir gleich anhalten und Fotos schließen, so nah erscheinen uns die Tafelberge bereits. Dabei sind es noch einige Kilometer bis zum Visitor Center. Von hier aus führt der scenic drive mitten rein ins Western-Abenteuer. Leider nicht für uns: Die Sandpiste ist für normale Motorräder nicht befahrbar. So geben wir uns mit dem Erinnerungsfoto am Campground unterhalb der imposanten Merrick Butte zufrieden.
Motorrad-Verleih und -Touren im Südwesten der USA
Als Führerschein genügt eigentlich die EU-Fahrerlaubnis, sicherheitshalber empfiehlt sich allerdings die Mitnahme eines Internationalen Führerscheins. Motorrad fahren in den USA ist eine ausgesprochen entspannte Angelegenheit. Orientierungsprobleme sollte es keine geben, alle Beschilderungen sind übersichtlich. Miet-Motorräder der Marke Harley-Davidson sowie einige BMW-Modelle gibt es in zahlreichen Vermietstationen von Eagle Rider (www.eaglerider.com), dem mit 4.000 Fahrzeugen größten Anbieter in den USA. In Los Angeles bietet Eagle Rider zudem Honda Gold Wings an. Die Vermietstation in Los Angeles ist mit dem Taxi etwa eine viertel Stunde vom Flughafen entfernt. Eine organisierte 22-tägige Motorradrundreise ab Los Angeles bietet u.a. der deutsche Spezialveranstalter rm-reiseteam GmbH (www.rm-motorradreisen.de) an, inklusive Flug, Mietmotorrad, Übernachtung und Gepäcktransport.
Steine, Steine und noch mehr Steine - Die Felsformationen von Utah
Uns treibt es schließlich weiter. Wir fahren auf der Utah State Route 12, die den schönen Beinamen scenic byway trägt. Straßen mit solchen Bezeichnungen sind ein ideales Revier für Biker, die gemütlich durch die Landschaft cruisen und gleichzeitig das Panorama genießen wollen. Die State Route 12 zählt zu den schönsten Ferienstraßen in den USA. Sie ist 200 Kilometer lang und zweigt kurz hinter dem Capitol Reef Nationalpark in den Dixie National Forest ab. Der Begriff Wald ist allerdings etwas hoch gegriffen. Bäume gibt es wenige, geprägt wird die Gegend überwiegend von einzigartigen Steinformationen und versteckten Canyons. Je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung fahren wir durch dunkelrot leuchtende Sandsteingebilde oder an grell-gelb bis weiß strahlenden Abhängen entlang. Sogar die Asphaltfarbe wechselt von Schwarz in Rot mit gelber Mittellinie. Die Strecke ist sogar richtig kurvig, führt bergauf und bergab, so dass wir eigentlich gar keine Lust mehr verspüren, irgendwo anzuhalten.
Nach dieser fremdartigen Steinwelt sind selbst die an Zuckerbäckerei erinnernden Felsnadeln des Bryce Canyon keine Überraschung mehr. Natürlich klappern wir auch hier die verschiedenen Aussichtspunkte des halbkreisförmigen Felskessels ab und fotografieren das eigentümliche Amphietheater von allen Seiten. Ich male mir dabei aus, wie unsere Freunde beim Dia-Abend zu Hause langsam wegnicken, wenn sie nichts anderes als Steine zu sehen bekommen.
Essen & Unterkunft in den USA
Gerade in den ländlichen Gebieten wird gutbürgerliche Kost serviert, zudem in Mengen, die ein normaler Mitteleuropäer kaum bewältigen kann. Neben frisch zubereiteten Hamburgern die mit denen von McDonalds nicht zu vergleichen sind gibt es vor allem Fleisch in Form von Steaks, die in einer ausgezeichneten Qualität kredenzt werden. Mittlerweile gibt es selbst in kleinen Ortschaften eine sogenannte Brewery, wo selbst gebrautes Bier serviert wird. Das ist nicht immer nach unserem Geschmack, aber eine Alternative zu den Buds und Coors aus der Flasche. Für ein Abendessen sollte man inklusive Wein oder Bier rund 40 Dollar einplanen. In normalen Motels zahlt man ab 70 Dollar für ein Zimmer, häufig ist ein einfaches Frühstück inklusive. In Hotels sind mindestens 100 Dollar für ein Doppelzimmer zu veranschlagen. Campingplätze gibt es vor allem in den Nationalparks jede Menge, allerdings sind sie fast nur auf Wohnmobil-Touristen eingerichtet und preiswerter als ein einfaches Motel sind sie auch nicht.
Ab nach Sin City alias Las Vegas
Wach wird das Dia-Publikum spätestens wieder, wenn die Fotos von Las Vegas über den Bildschirm flimmern. Schon tagsüber ist das Spielerparadies ein unglaublicher Ort. Hotels wie das New York, New York oder das Venetian, mit einem richtigen Kanal und Gondoliere, müssen den Fantasien eines Architekten auf Droge entsprungen sein. Noch irrealer präsentiert sich der Strip, die Haupt-Flaniermeile durch dieses Wunderland der Dekadenz, am Abend, wenn die Leuchtreklamen angeschmissen werden. Besonders eindrucksvoll ist die Szenerie, wenn man vom Zion Nationalpark kommend die Interstate 15 hinunter in die Wüste fährt. Ringsum ist es stockdunkel, so dass man auf der kurvenreichen Autobahn konzentriert die Straße im Blick haben sollte. Bis schließlich in der Ferne ein heller Punkt aufleuchtet, der mit jedem Kilometer, mit dem man sich Las Vegas nähert, größer wird. Zuerst erkennt man den Flughafen, dann den 350 Meter hohen Stratosphere Tower und schließlich ein hell erleuchtetes Casino nach dem anderen. Das muss man mögen oder schnellstmöglich das Weite suchen. Das ist übrigens gar nicht so weit entfernt und bietet eine Ruhe, die man nur von Friedhöfen kennt: das Death Valley.
Landkarten und Reiseführer für die USA
Empfehlenswert sind die Karten des Amerikanischen Automobil Clubs AAA. Die gibt es allerdings nur vor Ort in den großen Städten separat für jeden Bundesstaat. Zudem sind sie mit 4,95 Doller sehr preiswert. Als Reiseführer empfehlenswert ist Nationalparkroute USA-Südwest von Marion Landwehr für 14,95 Euro (ISBN-13 978-3-943176-23-0), der das beschriebene Gebiet ganz gut abdeckt und viele allgemeine Infos gibt.