SBK Aragon

Die enorme Hitze war in Aragon der Hauptgegner der Piloten auch bei den ersten Verhandlungen für 2013 galt es, kühlen Kopf zu behalten.
Phänomenal: Sechste Tissot-Superpole für Tom Sykes in Aragon.
 

Kühler Kopf im Backofen

Die enorme Hitze war in Aragon der Hauptgegner der Piloten auch bei den ersten Verhandlungen für 2013 galt es, kühlen Kopf zu behalten.


Alberto Vergani der gewiefte Manager von Marco Melandri und Carlos Checa nahm den beschwerlichen Weg aus Mailand nach Aragon auf sich, obwohl er die Spanien-Reise zunächst eigentlich nicht geplant hatte. Der Grund seiner Reise war aber bald klar: BMW Italia hat Checa mit einem tollen Angebot geködert und will nun ziemlich rasch eine Antwort. Es wird sogar gemunkelt, dass die Italiener 2013 das Nummer-1-Team von BMW stellen könnten. Doch die Münchner hören das nicht gern. Es gibt aber auch andere Optionen. All dies aber wohl zum Leidwesen der Alpha-Racing-Truppe, deren Vertrag nach fünf Jahren wohl nicht verlängert wird. Die ursprünglich angesetzte Verlängerungsfrist ist bereits am 30. Juni verstrichen. Die Ergebnisse von Marco Melandri waren eine weitere Bestätigung und Rechtfertigung für den BMW-Werkseinsatz.

Deutschland in Unterzahl

Das EM-Halbfinalspiel am Donnerstagabend zwischen Deutschland und Italien war ein Fixpunkt für die Paddock-Gemeinde. Bei BMW waren die Italiener klar in der numerischen Überzahl. Melandri & Co. Durften am Ende auch über das 2:1 der Squadra Azzura jubeln. Gleich nach dem Abpfiff veranstalteten einige Italiener am späten Donnerstagabend einen Scooter-Corso mit Tricolore-Flaggen im Fahrerlager. Melandri war am Sonntag nach seinem dritten Saisonsieg gnädig und sagte vor den spanischen Fans: Jetzt darf Spanien gegen Italien ruhig gewinnen.

Am Schmelzpunkt

Die Hitze in Aragon war für alle Beteiligten eine Qual. Schon am Donnerstag wurden 44 Grad im Schatten gemessen. Die meisten Haudegen stimmten ein es war das wohl bisher heisseste Superbike-WM-Wochenende, was die Temperaturen an der Piste angeht. Eine ähnliche Situation gab es 2003 in Misano Adriatico als das Thermometer über 35 Grad angezeigt hat. Damals sind mir am Verkaufsstand die Plastikboxen mit den Karbon-Schrauben auf Grund der Hitze verformt, erinnerte sich Joachim Gern von GL Motorradtechnik, der bei fast allen Rennen mit seinem erlesenen Verkaufsstand für Spezialteile im Fahrerlager mit dabei ist.

 

Carlos Checa wurde am Freitag geehrt: Kurve 3 wurde in Curca Carlos Checa umbenannt.

Privat setzt Carlos Checa bereits auf BMW folgt bald auch der Wechsel auf zwei Rädern.


Viel Glück

Yamaha-Supersport-Pilot Yves Polzer hatte am Sonntag viel Glück. Der Burgenländer torpedierte am Start den liegen gebliebenen Mathew Scholtz und blieb bewusstlos auf der Zielgeraden in einem Durcheinander von Teilen liegen. Als die Nothelfer intubieren wollten, wachte Polzer auf und schlug im Schock um sich. Er wurde sofort mit dem Helikopter in die Klinik gebracht. Aus Zaragossa kam später die Entwarnung: Bei der Untersuchung wurden keine Brüche festgestellt, Polzer fehlen aber in seiner Erinnerung die Moment des Unfalls.

Improvisation bei der Kühlung

Im Fahrerlager wurden bereits am Donnerstag aus der Not heraus kleine Plastik-Pools aufgestellt. Eines der Objekte befand sich am LKW der Alpha-Racing-Truppe um Markus Reiterberger. Wir haben das Ding noch in Alcaniz gekauft, als wir gemerkt haben, wie heiss es hier wird, erklärte Vater Thomas Reiterberger. Ein weiteres Planschbecken stand bei Ten Kate und bei Superstock-Kawasaki-Pilot Romain Lanusse.

Ohne Kühlung

Suzuki-Crescent-Pilot John Hopkins erlebte nach seinem Abstecher zum St. Joan Festival eine böse Überraschung. Am Luxus-Motorhome des Kaliforniers fiel die Klimaanlage aus. Hopper kümmerte sich schliesslich selbst via Social-Network Plattformen um einen Servicedienst. Am Freitag kam ein Experte ins Fahrerlager und sah sich den Schaden an.
 

Die Alpha-Technik-Truppe fand eine passende Abkühlung in der Gluthitze von Aragon.

Yves Polzer hatte viel Glück an der Yamaha brach sogar die Gabelbrücke.


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Text: Johannes Orasche
Fotos:
Infront, Porrozzi, JO

Bericht vom 04.07.2012 | 3.577 Aufrufe

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