SBK Monza
Bittere Retourkutsche: Max Biaggi sorgte wie schon im Jahr 2009 in der Aprilia-Box für Ausnahmezustand und ratlose Gesichter.
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Biaggi kam mit neuem Helmdesign und Handschuhen im Gold-Look. | |
Bittere Retourkutsche in Monza | |
Max Biaggi sorgte wie schon im Jahr 2009 in der Aprilia-Box für Ausnahmezustand und ratlose Gesichter. | |
Der 39 Jahre alte Römer räumte wie schon vor zwei Jahren im zweiten
Rennen eine Strafe ab. War es damals eine hinterher verhängte
20-Sekunden-Strafe, so setzte es diesmal eine Durchfahrts-Penalty. Der
Grund: Der Aprilia-Star hatte sich nach einem Verbremser in der ersten
Schikane nicht regelkonform über den dafür vorgesehenen Korridor
eingereiht. Verletzte Piratenehre Aprilia ließ nach dem Zieleinlauf wohlwissentlich keine Journalisten an den wütenden Römer heran. Auch bei der offiziellen Pressekonferenz in der Paddock-Show vermissten die Tifosi ihren Corsaro, obwohl dieser den Award für die schnellste Rennrunde aus den Händen eines Pirelli-Vertreters in Empfang hätte nehmen sollen. Zu allem Überfluss flog noch dann eine Piratenmütze auf die Bühne, wo gerade Laverty und Biaggis Erzrivale Melandri Siegerinterviews gaben. Schlecht aufgepasst Später stellte sich heraus, dass das Thema mit den Korridoren am Ende der Notausgänge in der Fahrerbesprechung am Donnerstag von der Rennleitung in weiser Voraussicht ausführlich behandelt worden war. Doch ausgerechnet da ließ sich Biaggi von Aprilia-Rennleiter Gigi Dall`Igna vertreten. Kurios: Neben Biaggi wurde auch Routinier Nori Haga in Lauf 1 ein Opfer dieser Regel. Alle anderen Fahrer hatten scheinbar gut aufgepasst. |
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Troy Bayliss ist klar die beliebteste Ducati-Ikone der Superbike-Szene. |
Marco Simoncelli mischte sich begeistert |
Schönes Köpfchen Viele Piloten traten in Monza mit speziellen Designs an. Max Biaggi hatte auch seine Lederkombi und Handschuhe mit Goldapplikationen aufpeppen lassen. Dazu kam ein neues Suomy-Helmdesign mit dem Piratenlogo auf dem oberen Teil, wo normalerweise fünf Sterne für die Zahl seiner WM-Titel abgebildet sind. Ebenfalls im neuen Helm-Look: Troy Corser mit Italien-Farben auf seinem sonst weißen Shark-Kopfschutz genauso wie Aprilia-Pilot Noriyuki Haga mit einer eigenen Arai-Monza-Spezialreplica. Promis am Pistenrand Marco Simoncelli besuchte die Castrol Honda Truppe und unternahm gleich eine Sitzprobe auf der Fireblade von Johnny Rea. In den Rennen tummelte sich der Lockenkopf rund um die Piste. Auch Ducati-Ikone Troy Bayliss bekam wieder tosenden Applaus. Der Aussie überreichte am Samstag die Superpole-Trophäen an Biaggi, Laverty und Rea. |
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Temporausch Weltmeister Biaggi war wie schon 2010 der absolute Tempobolzer im königlichen Park von Monza. Auf seiner Rekordrunde (1:41,7 min.) in der Superpole 3 kam der Römer mit seiner Werks-Aprilia auf der Geraden vor der Parabolica auf 332,5 km/h, was bereits eine Sensation war. Doch aufmerksame Beobachter stellten fest: Biaggi fuhr davor im freien Training an selber Stelle bereits mit 334,8 km/h durch den Lichtschranken. |
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Für diese Ausblicke hatten die Stars keine Zeit. |
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Talentprobe Markus Reiterberger hatte am Freitag im ersten Qualifying einen Motorschaden zu beklagen. Der Motor war seiner BMW S1000 RR war Baujahr 2010. Für den Samstag erhielt der Alpha-Technik-Protege einen 2011er-Motor erhalten. Mit diesem Aggregat brauste der Mechanikerlehrling aus Bayern im zweiten Quali prompt auf Platz 10. Im Rennen erkämpfte er nach einem Re-Start sogar die sechste Position vor Fahrern wie Niccolo Canepa. PS-Manko und Nachtfahrt Trotz einem teuren Motortuning zählte Yves Polzer in Monza in den Trainingssessions zu langsamsten im 600er-Fahrern. Für den Burgenländer wurden nur 275 km/h gemessen, die besten fuhren 289 km/h. Dabei musste Polzer den offenbar wenig getunten Motor in einer Nachtfahrt von Mittwoch auf Donnerstag aus Frankreich selbst abholen. Weil entgegen der ursprünglichen Vereinbarung der Motor nicht nach Monza geliefert werden konnte. "Das ist alle Lehrgeld dass wir zahlen müssen, knurrte der 29-Jährige. Wir suchen nun einen verlässlichen Tuner für unsere Yamaha. Platz 21 im Rennen sah besser aus als es war, da einige Konkurrenten ausgeschieden waren. |
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Einzigartige Atmosphäre im Hexenkessel von Monza. |
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Text: Hannes Orasche |
Autor
Bericht vom 11.05.2011 | 3.349 Aufrufe