RTS Most
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12. bis
14.Juni 2009 |
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Erfreulich war das Erscheinen von Adi
Kernstock im Fahrerlager, der nach seiner schweren Verletzung vom
Pannoniaring als Zuschauer wieder mit von der Partie war.
Besonders unangenehm war die Witterung am Freitag. Tiefe Temperaturen um
ca. 12° C, starker böiger Wind und ständiger Wechsel zwischen nasser und
trockener Fahrbahn machten den Teilnehmern das Leben schwer. Unter
diesen Umständen wurde die richtige Reifenwahl zur Lotterie. Leider
führten die widrigen Umstände auch zu zahlreichen Stürzen.
Der österreichische 125 ccm-WM-Pilot Michael Ranseder nutzte die
rennfreie Zeit, in der sein Team an der technischen Weiterentwicklung
seines Motorrades arbeitete, um in Most auf einer Yamaha R6
Viertakterfahrung zu sammeln. Anfänglich bereitete das wesentlich höhere
Gewicht Umstellungsprobleme. Nach einigen Runden überwog jedoch der
durch die höhere Leistung verursachte Spaß am Fahren. Da die sportliche
Zukunft von Michael Ranseder noch ungewiss ist, war dieser erste Kontakt
mit einem Viertakt-Motorrad möglicherweise eine Entscheidungshilfe für
die nächste Saison.
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Adi Kernstock diesmal als Zuschauer dabei. 1000PS
wünscht baldige Besserung... |
125 ccm WM-Pilot Michael Ranseder |
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Interview
mit Andrea Kriechbaumer |
neue Eigentümerin von
RTS-Racing |
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Die neue Veranstalterin Andrea
Kriechbaumer in Action |
1000PS: |
Andrea, was waren deine
Beweggründe für die Übernahme von RTS-Racing?
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Andrea Kriechbaumer: |
Ich bin selbst eine begeisterte Motorradfahrerin,
die auch gerne ihre Runden am Ring dreht. Mit RTS-Racing in Kontakt
gekommen bin ich über meinen langjährigen Bekannten Mike Bürger. Da ich
bereits seit geraumer Zeit bei der Homepage und in anderen Bereichen
mitarbeite bin ich immer mehr in die Arbeit von RTS-Racing
hineingewachsen. Mit meiner beruflichen Tätigkeit als Inhaberin einer
Werbeagentur in Linz lässt sich die Arbeit für RTS-Racing sehr gut
vereinbaren und so kam es zur Übernahme.
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1000PS: |
Welche Ziele hast du dir mit
RTS-Racing gesteckt?
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Andrea Kriechbaumer: |
Ich möchte meine Ideen und Visionen im Hinblick
auf eine Optimierung der derzeitigen Leistungen von RTS-Racing
einbringen und verwirklichen, weil mir der Motorsport besonders am
Herzen liegt. Bestehende Probleme sollen so gut wie möglich beseitigt
werden.
Die Aktiven sollen Spaß haben bei der Ausübung ihres Sportes und
brauchen keine Befürchtungen hinsichtlich des Angebots von RTS-Racing
haben, da die bisherige Philosophie mit dem bewährten Grundgerüst auch
weiterhin bestehen bleibt.
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1000PS: |
Was dürfen sich die Rennfahrer in
Zukunft von RTS-Racing erwarten?
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Andrea Kriechbaumer: |
Ich werde mich 100%ig dafür einsetzen, dass
RTS-Racing seine bisherigen Aktivitäten mit den Cupbewerben in
verbesserter Form weiterführt. Mike Bürger wird mir auch in Zukunft in
der gewohnten Weise mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Sein profundes
Fachwissen ist für RTS-Racing unverzichtbar.
Geplant ist für die nächste Saison auch die Herausgabe einer
Ringzeitschrift, in der unter anderem alle Bewerbe und Rennfahrer
präsentiert werden sollen. Wir werden auch versuchen Experten aus der
jeweiligen Industrie zu gewinnen, die zu den technischen Themen rund um
den Motorradrennsport referieren.
Weiters möchten wir zusätzliche Termine für freies Fahren außerhalb der
Rennveranstaltungen anbieten, um mehr Fahrer für den Rennsport zu
begeistern.
Ideen, Anregungen und Wünsche für die nächsten Saisonen können jederzeit
an mich herangetragen werden:
andrea@rts-racing.at
www.rts-racing.at
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1000PS: |
Danke für das Interview und viel
Erfolg für die Zukunft mit RTS-Racing. |
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Amtsübergabe RTS Racing Bürger an
Kriechbaumer |
Freibier anlässlich der Übergabe von
RTS Racing |
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Metzeler Cup 600 & 1000 |
Der Dritte des Zeittrainings im
Metzeler Cup Mario Adami wartete aus taktischen Überlegungen bis zur
letzten Runde, um Christian Maitz zu überholen. Den vermeintlichen Sieg
verlor er durch eine 10 Sekunden Zeitstrafe wegen Frühstarts. Somit
gewann Christian Maitz vor Christian Ebner und Thomas Baumgartner.
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Der Drittplatzierte
Thomas Baumgartener... |
...hinter Christian
Ebner. |
Der Schnellste im Zeittraining der großen Klasse des Metzeler Cups,
Peter Lietz rutschte im ÖM-Training auf einem nassen Fleck aus und trat
bereits am Freitag die Heimreise an. Der Fahrer blieb glücklicherweise
unverletzt, was man von der R1 leider nicht behaupten konnte. Auch für
August Laus war das Wochenende vorzeitig beendet. Er kam durch eine
Unachtsamkeit auf die Begrenzungslinie und dadurch zu Sturz. Er
verletzte sich zwar nur leicht am Knöchel, doch leider konnte seine
Ducati für das Rennen nicht mehr flott gemacht werden.
Durch die Ausfälle der Favoriten hatte Roland Pühringer leichtes Spiel
und gewann vor Reinhard Kehrer und Gerhard Eder.
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Roland Pühringer |
Gerhard Eder |
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Die Sieger der
Metzeler Cups bis 650 |
Siegerehrung
Metzeler Cup über 650 ccm |
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ÖM SST 600 |
Freitag:
Das erste Zeittraining wurde bei Halbzeit durch einen Regenschauer
beeinträchtigt.
Samstag:
Der Trainingsschnellste Stefan Schrammel auf Yamaha führte auch im
Rennen die Österreicher-Wertung bis eine Runde vor Schluss an. Dann
ereilte ihn ein technischer Defekt, der ihn um die Früchte seiner harten
Arbeit brachte. Dadurch war der Weg frei für Thomas Auer, der damit
seinen ersten Sieg in einem österreichischen Meisterschaftslauf feiern
konnte. Das Podest komplettierten Hannes Hofer und Jarno Zemsauer.
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Sonntag:
Stefan Schrammel holte mit dem Ersatzmotorrad den Sieg und entschädigte
sich ein bisschen für die verlorenen Punkte vom Samstag. Ansonsten
blieben die Kräfteverhältnisse gleich, die Ränge 2 und 3 belegten Thomas
Auer und Hannes Hofer. |
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Stefan Schrammel
auch mit Ersatzmotorrad wieder vorne dabei. |
Thomas Auer auf dem
Weg zu seinem ersten Sieg in der ÖM SST 600 |
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ÖM SST 1000 |
Freitag:
Andi Meklau dominierte wie erwartet das erste Zeittraining klar mit
einem Vorsprung von über 2 Sekunden vor Horst Saiger und Günther
Sendlhofer.
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Der Pan-Ring König Andy Meklau
dominierte über das ganze Rennwochende das Geschehen in der ÖM 1000 |
Günther Sendlhofer auf seiner Kawasaki
vergab den 2.Platz |
Samstag:
Das Abschlusstraining wurde erwartungsgemäß ebenfalls eine Beute von
Andi Meklau. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Günther Sendlhofer und
Klaus Grammer.
Beim Rennen ging es nach dem Start wie zu erwarten in der ersten
Schikane turbulent zu. Horst Saiger und Günther Sendlhofer kollidierten
und mussten den Weg durch den Notausgang nehmen. Sie reihten sich auf
ihrer Position wieder ein.
Andi Meklau hatte von 5.Platz aus ein hartes Stück Arbeit vor sich, um
sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Günther Sendlhofer musste ein
weiteres Mal durch den Notausgang und verlor seinen 2.Platz an Herbert
Reiterlehner. Martin Mühlberger stürzte über das Vorderrad, blieb jedoch
unverletzt und konnte die KTM für Sonntag wieder rennfertig machen.
Schlussendlich gewann Andi Meklau souverän.
Sonntag:
Erneut war Andi Meklau eine Klasse für sich und holte sich auch den Sieg
im zweiten Rennen. Begünstigt durch die Ausfälle von Günther Sendlhofer
(Sturz) und Herbert Reiterlehner (technischer Defekt) fuhren Martin
Mühlberger und Klaus Grammer auf die Ränge 2 und 3.
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Martin Mühlberger (li.), Andy Meklau (mitte)
und Klaus Grammer (re.) am Siegerpodest |
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Yamaha R6 Cup Dunlop Cup |
Einer der Favoriten des Yamaha R6 Dunlop Cups David Linortner rutschte am Freitag beim freien Training in der Schikane übers
Vorderrad aus. Dieser Sturz blieb für Mensch und Maschine ohne größere
Folgen.
Der in bestechender Form agierende Matthias Juranitsch sicherte sich die
Pole-Position vor Othmar Oswald und David Linortner. Einer der
Mitfavoriten Reinhold Gutzelnig kommentierte seine 2,8 Sekunden
Rückstand mit einem Lächeln und dem Spruch: Ich bin ein Renn- und kein
Trainingsfahrer.
Das Rennen gewann Othmar Oswald vor Herbert Kemmer und Matthias
Juranitsch. Wobei Kemmer Juranitsch erst am grünen Tisch überholte,
nachdem er einen Protest wegen Überholens unter gelber Flagge einlegte
und Juranitsch dadurch eine 10 Sekunden Zeitstrafe ausfasste.
Sowohl David Linortner als auch Reinhold Gutzelnig versenkten ihre
Ambitionen auf den Sieg in den Kiesbetten von Most. Bis auf einige
Prellungen blieben die Piloten unverletzt, was man von ihren Motorrädern
nicht sagen konnte. |
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Die Sieger des Yamaha R6 Dunlop Cups: Herbert Kemmer, Othmar
Oswald und Matthias Juranitsch |
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In der ersten Runde des Rennens waren
noch alle vollzählig |
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Ducati Challenge |
Trotz Hubraumnachteils mit den 749er Ducatis
belegten Mario Adami und Christian Ebner die Plätze 2 und 3 hinter dem
Trainingsschnellsten Josef Unger mit der 1098 RS.
In der in drei Klassen aufgeteilten Ducati Challenge gewann bei den
Superbikes +750 Gerhard Eder vor Reto Schindler und Manfred Dorner, bei
den Supersport -750 hieß der Sieger Mario Adami vor Roland Pühringer und
Christian Ebner. Die Monster Challenge entschied Günther Dorner für sich
gefolgt von Ernst Grabner und Karl Obrecht. Zu erwähnen ist, dass einer
der Favoriten Josef Unger eine 10-jährige sturzfreie Phase durch einen
Vorderradrutscher beendete, der glimpflich ausging.
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Die Ducatisti Familie |
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RTS SSP |
Im Supersport-Training strafte sich Reinhold Gutzelnig selbst Lügen. Er sicherte sich die Pole vor Thomas Auer und
Andreas Hofer.
Das Rennen dominierte Thomas Auer von Beginn an und siegte mit einem
Vorsprung von fast 12 Sekunden vor Ondrej Bukowsky. Dritter wurde
Yamaha-Pilot Erich Kobatschka.
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RTS SBK |
Die Klasse RTS Superbike wird von vielen Piloten
als gute Trainingsgelegenheit genutzt. Der Exil-Österreicher Horst
Saiger war mit einer Zeit von 1:37.991 der Schnellste vor Josef Unger
und Manfred Koch.
Das Rennergebnis bestätigte die gezeigten Trainingsleistungen. Horst
Saiger fehlte und überließ den Sieg Manfred Koch. Josef Unger besserte
seine Scharte aus der Ducati Challenge aus und holte sich mit der Yamaha
R1 den 2.Platz vor Christian Fritz.
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Rennergebnisse Most |
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Interessante Links:
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Text: Klaus Grammer
Fotos: Johann Essig |