RTS Pannonien 2009
RTS Pannonia - Mai 2009 |
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Heisses Rennwochenende am Pannoniaring.
Unter perfekten Bedingungen wurde mit den 600ern ein neues Level erreicht. Das
steirische Phänomen Othmar Oswald fährt auf einer neuen Yamaha R6 eine Zeit von
1:57.3, zwei weitere Fahrer liegen ebenfalls unter 1:58. Matthias Schaffarich,
der sich in der letzten Saison in Brünn ein denkwürdiges wie gnadenloses Duell
mit kot lieferte, fährt unter 2:07 - und wird 14. von 16 Fahrern, die das Ziel
sehen. Nicht die richtige Spielwiese für einen Schnupperkurs zum Thema
Ringfahren. Dafür eignet sich schon eher der Metzeler-Cup. Mit einer guten Zeit und etwas Glück findet man sich dort im Mittelfeld wieder. Schnelle Zeiten bedeuten natürlich spannende Rennen. Auch wenn es in manchen Klassen scheinbar unbesiegbare Favoriten gibt, wird dahinter unnachgiebig gefightet. Bei der Dichte der Felder kein Wunder. Wer einen kurzweiligen und aufregenden Sonntag verbringen will, sollte sich sowas live ansehen. |
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Video RTS Pannonia 2009 |
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Metzeler Cup |
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Metzeler Cup bei RTS - Viele verschiedene Motorräder, ein Reifen: Metzeler Racetec. In der 600er Klasse (Bild oben) waren genug Starter dabei, die 1000er Klasse war jedoch etwas mager besetzt. |
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Der Titelfavorit für die 600er Klasse Adi Kernstock beendete diesmal das Rennen leider nicht am Zielstrich sondern im Krankenhaus von Sarvar. Der sympathische Racer stürzte und hat sich mehrere Rippenbrüche zugezogen. Wir wünschen gute Besserung. In Abwesenheit des Favoriten waren die Karten neu gemischt und an der Spitze gab es ein Duell bis zur letzten Kurve .... Bei den 1000ern wollte Martin Mühlberger zu Trainingszwecken mit dabei sein, er schmiss die RC8-R jedoch in den Kies und ließ so Guggi Laus an der Spitze freie Fahrt. 2. Platz für den R1 Piloten Peter Lietz vor Roland Pühringer auf der GSX-R 1000. |
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Martin Wiesner, Peter Lietz (Platz 3.), Guggi Laus (Sieger), Roland Pühringer (Platz 2) - Metzeler Cup 1000er Klasse |
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Yamaha Cup |
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Nehmen wir mal an Du möchtest als Hobbyracer eine schöne Ringsaison erleben. Recht gemütlich, ohne Ambitionen in die WM zu fahren und mit überschaubaren Kostenrahmen. Dann entscheidest Du Dich für den Yamaha R6 Cup. Nette Leute, gute Abwicklung, gutes Motorrad! Dann fährst Du am Pannoniaring und brennst eine 2:00er Zeit in den Asphalt. Diese magische Grenze von der hunderte Hobbyracer so schwärmen und träumen. Du denkst Du hast es geschafft und freust Dich auf ein komfortables Rennen - was soll bei 2:00 schon noch passieren? Die Startaufstellung rei&t Dich aber aus den Träumen - Reihe 3! Das wird ein Kampf! Der Yamaha Cup ist in der Saison 2009 zwar nicht mehr so dicht befüllt wie im Jahr zuvor, aber die Qualität an der Spitze ist beängstigend. Diese Serie macht klar, dass die Yamaha R6 die beste Wahl für ein 600er Superstock Motorrad ist. Ein ganzes Rudel Piloten schafft es mit überschaubarem Aufwand, eine 2:00er Waffe zu basteln. Doch die R6 erntet das Lob für die grandiosen Zeiten nicht ganz alleine. Die neuen Dunlop NTec Pneus lassen einen irren Kurvenspeed zu - die Piloten sind begeistert. Im Rennen gelingt Bertl K. der beste Start, das Feld bleibt vorne zunächst dicht beisammen. Christoph Hatos auf der 2 passiert ein Jump-Start, nach einer Ride-Through Strafe fährt er trotz 1:59 nur auf Platz 9. Ganz krank: Drei Fahrer erreichen eine Bestzeit von unter 1:58. Mit einer Serien 600er. Der 35-jährige Steirer Othmar Oswald, der dieses Jahr schon seine zweite Ringsaison bestreitet (das ist leider kein Scherz), und zwar mit dem in den letzten Jahren und Jahrzehnten angesparten Geld als Unternehmer, bleibt Kemmer dicht auf den Fersen, es folgen die beiden Davids Linortner und Juranitsch. Veteran Rainhard Gutzelnig kann der noch lernenden Jugend noch immer Paroli bieten und geht an Juranitsch vorbei. Nun startet das Duell Gutzelnig gegen Linortner, alt gegen neu. Doch auch Oswald attackiert und schiebt sich vor Herbert "Bertl K." Kemmer. Er geht mit einem Vorsprung von 2,4 Sekunden ins Ziel. Etwas hinter Oswald und Kemmer kann David Linortner dem alten Haudegen Gutzelnig doch noch die Hinterseite zeigen und sichert sich nur 0,7 Sekunden vor Gutz einen Platz am Stockerl. Immer wieder ein Augenschmaus, sich die Duelle von ehrgeizigen und fähigen Fahrern vor Ort zu geben. Bei freiem Eintritt und Top-Verpflegung von Marios Ringrestaurant. Wer den Tag lieber am 14 Grad kalten Baggerteich verbringt oder mit dem Elektromäher den Rasen stutzt, dem können wir auch nicht mehr helfen. |
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Oswald Othmar - Der wildeste Hund im Fahrerlager |
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Herr Oswald ist aus
der Steiermark und fährt 2009 wie auch im Jahr 2008 den Yamaha R6 Cup.
Auf diesem Foto sehen wir ihn mit vollem Einsatz beim Zeitttraining für
den Yamaha R6 Dunlop Cup. |
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Jeder andere Teilnehmer würde das Thema abhaken - nicht so der Herr Oswald. Er biegt die Fuhre wieder gerade und fährt kurz vor Ende des Zeittrainings nochmal raus. |
Der Sturz hat ihn scheinbar erst richtig geil gemacht und so biegt der Hr. Oswald die ohnehin schon scharfe Bestzeit von Hrn. Hatos (1:58.0) mit 1:57.8. |
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Als Othmar Oswald letztes Jahr zu Mandy Kainz ins Motorradgeschäft kam, wollte er eigentlich nur ein Motorrad für eine Hobbysaison am Ring kaufen. Der steirische Autowerkstatt-Besitzer hat ja wenig Zeits fürs Training und möchte die Racingsaison gemütlich angehen. Doch der Mandy Kainz weiß mit einfachen steirischen Worten zu überzeugen: "Sei ka Trottel! Möd die beim Yamaha-Cup on - der kost ka Göd!". O.O. hatte eine nette Saison 2008. "Ich war immer sehr schnell, wenn ich bis ins Ziel gekommen bin!". Diese Saison geht er mit mindestens dem gleichen Ehrzeiz an den Start. Von seiner 2009er R6 zeigt er sich besonders angetan:"Wenn ich das Motorrad aus der Auslage nehme, sie kürzer übersetze und Dunlop Sportmax GP montiere, garantiere ich eine Zeit unter 2 Minuten am Pan. |
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Hr. Oswald weiß, welche
Informationen man |
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Das ist ein echtes Supersport-Rennmotorrad. Unglaublich, daß es das für die Straße zu kaufen gibt." Allein die Gabel hätte nach den Worten eines bekannten, österreichischen Fahrwerksgurus vor ein paar Jahren ein Vermögen gekostet. Auch NastyNils und kot fuhren mit der Cup-R6 ihre bisherigen Bestzeiten. |
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Ducati Challenge |
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Es ist kein gutes Gefühl, wenn im freien
Fahren des Öfteren eine Monster oder ein Streetfighter an dir vorbei geht.
Aber es ist auch keine Schmach. "General" Günther Dorner startete schon letztes
Jahr mit einer Monster S4RS, die den Gummi am Hinterrad mit 150 PS in den
Asphalt rieb. Und auch bei seinem neuen Streetfighter, der am Hungaroring zur
Einweihung leider gleich gänzlich unpäpstlich den Boden küsste, wird der
Elitesoldat keine Schwäche dulden. Er markierte in der Monster Klasse eine Zeit
unter 2:10 (2:09.261). Jeder Hobbyrennfahrer, der weiß, was es heißt mit einem
Supersportler eine Zeit unter 2:10 zu fahren, wird hier anerkennend mit dem Kopf
nicken und respektvoll salutieren. Der zweite Streetfighter ist allerdings noch
um ein ganzes Stück schneller unterwegs. Mr. Nakedbike Ernstl Grabner war pro
Runde um 5 Sekunden schneller als der General und konnte so bis zum Schluß einen
Abstand von 50 Sekunden herausfahren. Keine Konkurrenz weit und breit und
dennoch 10 Runden lang voll am Drücker. Fällt so etwas leichter zu verstehen,
was einen Rennfahrer ausmacht. Auf den Plätzen 3 und 4 finden sich die Obrecht
Brüder von DeusMoto. Einer mit einer Bimota BD5, der andere mit einer Ducati 750
SS unterwegs. Schön langsam sollte ich mir überlegen, in der Klasse Ducati Supersport bis 750 Kubik zu starten. Bei drei Startern hätte sogar ich eine Chance, einmal aufs Stockerl zu fahren. Hier gewinnt Mario Adami von Team Lietz, vor den Heating-Factory Fahrern Roland Pühringer und Roman Rammerstorfer. Die Königsklasse, wor die richtig teuren Eisen am Start stehen, entschied einmal mehr Sepp Unger, der als einziger die 2 Minuten Schallmauer durchbrechen konnte. Seine Ducati 1098R zählt zum Feinsten, was man bei solchen Veranstaltungen zu Gesicht bekommt. Da hat sogar Landhaag-Sieger August Laus mit seiner 1198 das Nachsehen. Ganze 17 Sekunden nach Unger passiert er den Zielstrich, nach ihm Gerhard Eder von Ducati Wien. |
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1. Sepp Unger, 2. August Laus, 3. Gerhard Eder |
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1. Mario Adami , 2. Roland Pühringer, 3. Roman Rammerstorfer |
1. Ernst Grabner, 2. Günter Dorner, 3. Karl Obrecht |
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Und wir dachten immer Ben "Elbowz" Spies fährt in der Superbike WM auf Yamaha - gesichtet wurde er (bzw. sein Fan aus der Vorstadt) am Pannoniaring bei RTS. |
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Der General macht seinen Fighter fertig fürs Rennen! |
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RTS Supersport / Superbike |
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Sepp Unger hat heuer keine Zeit für ein neues Motorrad und muss mit seiner "alten" R1 die RTS-SBK 2009 bestreiten. Doch weder bei der Leistung, noch bei den Zeiten happert es. Happern tut es nur bei der ZEIT, denn Sepp Unger steckt bis über beiden Ohren in Arbeit. Seine Werkstatt in Oberpullendorf (www.mpu.at) ist ohnehin schon gut ausgelastet, kommen als kleine Gustostückerln zwischendurch so Anfragen wie: "Ich bräuchte bitte bis nächste Woche ein IDM-Motorrad!" oder "Uns fehlen 30 PS in der Superbike-WM, kannst uns Du noch diese Woche helfen?" |
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Es sollte doch noch einen verdienten Sieg für Michael Sendlhofer an diesem Wochenende geben. Und was für einen. In der Klasse Supersport glänzte er mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg und bestätigte seine Topform in dieser Saison. Hinter Sendlhofer kämpfen Gutzelnig und Hofer um Platz 2 und 3. Selbst wenn der Sieger überlegen ist, gibt es dahinter immer wieder spannende und sehenswerte Zweikämpfe. Diesmal triumphiert Gutzelnigs jahrzehntelange Erfahrung und er sichert sich den Silberpokal. In der Klasse Superbike steht Klaus Grammer nicht am Start, weil er seine Yamaha in ein modernes, allerdings nicht funktionstüchtiges Kunstwerk verwandelt hat. Hier holt sich Sandor Bitter noch einen Tagessieg ab. Sepp Unger landet auf dem dritten Platz. |
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Mike Bürger (rechts im Bild) hat nun bei RTS die Zügeln alleine in der Hand - die Partner Scherz und Luger sind ausgestiegen. Heli Scherz war dieses Wochenende im "Krankenstand", steht aber beim nächsten Event wieder als Rennleiter zur Verfügung. |
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ÖM SST 600 |
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Seit der Kawasaki Cup aus dem RTS Zirkus abgezogen ist, sieht man wesentlich weniger grün als früher in den Boxen. Sehr fesch und auch schnell ist die neue 09er ZX-6R vom Thomas Auer. Gut, dass wir die Maschine vor dem Training fotographiert haben. Nun hat die Kawa ein wesentlich abwechslungsreicheres Muster als blankes Grün. |
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Geburtstagskind Stefan Schrammel startete aus der Pole Position und hatte so die besten Chancen, sich selbst das schönste Geschenk zu machen. Doch im extrem dichten Starterfeld sollte es einige geben, die etwas dagegen hatten. Unter anderem Michael Sendlhofer, der am Freitag erstmals unter 2:00 fuhr und sich im Qualifying auf eine Zeit von 1:58.554 schraubte. Anfangs bleiben die Vorderen dicht beieinander. Schrammel, Linortner und Sendlhofer fahren .58er Zeiten. Zunächst sieht es gut aus für Schrammel, doch nach einem Überholmanöver von Linortner kann er nicht mehr kontern. Er hat zwar zu Sendlhofer einen Sicherheitsabstand von 5 Sekunden aufgebaut, es fehlt ihm aber selbst fast die selbe Zeit auf David Linortner, der als erster die Zielflagge sieht. |
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Schrammel trotz Geburtstag nur auf 2. |
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1. David Linortner, 2. Stefan Schrammel, 3. Michael Sendlhofer |
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ÖM SST 1000 |
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Das Potenzial von Yamahas Supersportlern zeigt sich nicht nur im R6 Cup, sondern auch in den Ergebnissen in den anderen Klassen. So stehen in der schnellsten aller Klassen, der Superstock 1000, zwei Yamaha R1 ganz oben am Stockerl. Auf der ersten sitzt niemand geringerer als Andi Meklau, auf der zweiten Rene Veit. Was beim Ersten keine Überraschung darstellt, ist beim Zweiten auf einen perfekten Start und ein sauberers Rennen zurückzuführen. Und vielleicht auch etwas darauf, dass Günther Sendlhofer mit technischen Problemen seiner Kawasaki ZX-10R zu kämpfen hatte. Brutales Chattering über die gesamte Renndistanz, am Schluss hieß es nur mehr oben bleiben. Was die Ursache dafür war, stand zum Zeitpunkt der Kurzbefragung zwischen Klo und Dusche noch nicht fest. Ein Duell um die Plätze 4 und 5 lieferten sich Lokalmatador Sandor Bitter von der Motogroup13 und KTM Pilot Martin Mühlberger. Nachdem die RC8R am Samstag im Kies landete, mißbrauchte Mühlberger die 1000PS RC8R als Ersatzteillager. Die arme Oberösterreicherin wurde in der Box aufgehängt und ausgeweidet. Leider konnte sich Bitter mit seiner GSX-R 1000 durchsetzen, der Vorsprung betrug aber nur 0,5 Sekunden. | |||
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Andy Meklau möchte mit der R1 aus dem MPU Team im Jahr 2009 den ÖM Titel holen. Am Hungaroring stellte er sofort einen neuen Streckenrekord auf, in Schleiz holte er einen Sieg, musste sich aber einmal dem Austro-Schweizer Horst Saiger geschlagen geben. Am Pannoniaring ..... |
Sendlhofer tritt auch 2009 wieder mit der ZX-10R an. Diesmal von Anfang an mit einem gut funktionierendem Gesamtpaket. Nach Roland Resch im Vorjahr, wartet dieses Jahr mit Andy Meklau ein noch härterer Gegner am Start! | ||
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Klaus Grammer startet nach dem 600er ÖM Titel im Jahr 2009 bei den 1000ern. Er startet mit den neuen Michelin Pneus und hat nun zusätzlich zu den Fahrwerksaufgaben auch noch Probleme mit seiner schweren Knöchelverletzung. Wir hoffen auf Fortschritte! | In der 1000er ÖM sind zwar nur recht wenige Piloten am Start. Doch die Spitze ist schnell. So reichen die 1:59 von Herbert Reiterlehner mit seiner Ducati auch nur für Platz 6 im Zeittraining. | ||
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1. Andi Meklau, 2. Rene Veit, 3. Günther Sendlhofer |
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RTS in Most |
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Das nächste RTS-Event steigt von 12.-6.-14.6 im tschechischen Most. In der Saison 2009 ist die RTS Serie auch für Freifahrer wieder interessanter, da nun deutlich weniger Rennen als 2008 ausgetragen werden. Info und Anmeldung: http://www.rts-racing.at/ |
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Interessante Links:
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Text: kot |
Bericht vom 18.05.2009 | 4.695 Aufrufe