RTS Hungaro 2009
RTS Hungaroring 2009 |
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Es geht wieder los! |
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Traumhaftes
Frühlingswetter erwartete die Rennfahrer am Osterwochenende zum ersten RTS
Lauf der Saison am Hungaroring. Zum Vorjahr hat sich ja einiges
geändert. Die Klassen Bridgestone und Suzuki-Cup finden nicht mehr im Rahmen
der RTS Veranstaltungen statt, der Kawasaki ZX-6R Cup kam heuer leider gar
nicht zu Stande. Dafür wurde mit dem Metzeler Cup durch das Engagement von
Martin Wiesner eine beliebte Rennserie nach langer Zeit wieder ins Leben
gerufen. Wiesner ist selbst leidenschaftlicher Endurist und
Rundstreckenfahrer, er hat heuer schon 2000 Kilometer auf der Rennstrecke
abgespult, und wird diesen Cup sicher wieder in der österreichischen
Motorradszene etablieren. Der Metzeler Cup wird in den Klassen bis 650 und
über 650 Kubik auf Metzeler Racetec mit Profil oder als Slick ausgetragen. Die größte Veränderung ist aber sicher, dass heuer die Schweizer Meisterschaft gemeinsam mit der österreichischen gefahren wird. Die Rennen finden also gemischt statt, es wird aber getrennt gewertet. Nicht nur die Veranstalter mussten sich auf diese Veränderungen einstellen, auch viele Fahrer hatten jede Menge Arbeit mit neuem Material. So wechselte zum Beispiel Doppelstaatsmeister Klaus Grammer gleich Motorrad, Reifen und Kubikklasse. Er startet heuer mit einer neuen R1 auf Michelin Reifen in der Klasse Superstock 1000. Das machte ihm den Start nach seiner schweren Verletzung er wurde erst vor 5 Wochen zum letzten Mal operiert - nicht leichter. Obwohl ihm Fahrwerksguru Bernhard Haslacher beim Einstellen des überfeinen Öhlinsfahrwerks zur Seite stand, war er das ganze Wochenende über mit der Abstimmung beschäftigt. Neben Horst Saiger, der die komplette Schweizer Meisterschaft bestreiten wird, waren wieder einige der schnellsten Motorradrennfahrer Österreichs dabei. Ducati Papst Sepp Unger, der bereits erwähnte Klaus Grammer, Nachwuchstalent Stefan Kerschbaumer, KTM Pilot Martin Mühlberger, Adi Kernstock, der heuer im großen Team der Heating Factory startet, der grüne Blitz Günther Sendlhofer und Andi Meklau, der erst am Samstag anreiste und mit einer MPU R1 in der Superstock 1000 Klasse an den Start ging. Alles in allem also auch heuer wieder ein hochklassiges und sehenswertes Fahrerfeld. Martin Mühlberger ist fasziniert von seinem neuen Arbeitsgerät, der KTM RC8R. Er muß mit 20 PS mehr Leistung am Hinterrad (!)zurecht kommen, was ihm anfangs nicht ganz leicht fiel: Du hättest mich in den ersten Runden auf der ganzen Strecke am Hinterrad fotografieren können. Das ging ständig in die Luft, ich hab nur gekämpft. Ich wusste echt nicht, wie ich das derfahren soll. Wir haben dann natürlich Änderungen am Setting vorgenommen und jetzt geht es wesentlich besser. Insgesamt ein Riesenschritt nach vorne. Bin voll zufrieden mit dem Motorrad. Eine große Qualitätssteigerung erfuhr auch die Race Control, die sich am Hungaroring auf internationalem Niveau befindet. Das Sicherheitspersonal ist weltweit tätig und hat Formel 1 Erfahrung. In der Kommandozentrale kann die gesamte Strecke auf 34 Bildschirmen überblickt werden. Das Startprozedere wurde ebenfalls angepasst, Heli Scherz läuft beim Vorstart nicht mehr mitten durch die Startaufstellung und das nicht, weil er immer älter und dicker wird. Die Reifenwärmer müssen in der ÖM schon 3 Minuten vor Start abgenommen werden, Kinder unter 16 Jahren durften nicht an die Boxenmauer. Die neuen Regeln wurden den Fahrern in 3 Sprachen, Deutsch, Französisch und Englisch, vermittelt. Die Schnellsten vom ersten Tag waren Günther Sendlhofer auf ZX-10R mit 1.53.5 und Horst Saiger auf GSX-R1000 mit 1.53.8. Am Freitag wußte allerdings wusste noch niemand, das Andi Meklau, der erst samstags um halb vier Uhr Früh anreiste, seinen eigenen Streckenrekord von 1.52.9 nach wenigen Runden einstellen würde. Er schraubte den Rekord auf unglaubliche 1.51.8. |
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Martin Mühlberger auf RC8R mit 20 PS mehr - am Hinterrad. |
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RTS Hungaro - Die Videos |
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RTS Hungaro Bilder | |||||
Leider können wir euch
heuer nicht in einer derart ausführlichen und kompletten Weise mit diversen
Bildergalerien bedienen, wie im letzten Jahr. War einfach zu viele Hack'n
und unser Lehrling bekam schon im ersten Lerhjahr den Burnout. Deshalb gibt
es heuer immer nur eine gesammelte Galerie: |
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Metzeler Cup bis 650 |
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Adi Kernstock kommentierte die Konkurrenz
im Metzeler Cup bis 650 Kubik mit einem klaren "Na jo". |
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Adi Kernstock dominierte nicht nur die Qualifikation, sondern auch das Rennen des wiederbelebten Metzeler Cups in der Klasse bis 650 Kubik. Er stand vor Alois Grasmugg und Christian Moitz auf der Pole und fuhr einen gefahrlosen Start-Ziel Sieg für das Heating Factory Team. Alois Grasmugg hatte sich im Training verletzt und konnte leider nicht an den Start gehen. In der ersten Runde heißt die Reihung zunächst Kernstock vor Herbert Kemmer, der an Christian Moitz vorbeigehen kann. Schon nach 2 Runden hat Kernstock einen Vorsprung von 5 Sekunden. Eine Sensation spielte sich auch in den hinteren Rängen ab. Wolfgang Remus Mocker wird erst in der 5. Runde überrundet. Am Ende fahren Maitz und Birger weit hinter Adi Kernstock auf die Plätze 2 und 3. | |||||
Metzeler Cup über 650 |
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"The big M" Martin Wiesner. Heuer schon selbst 2000
Kilometer am Ring gefahren. |
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Die ersten Drei im Metzeler Cup über 650 Kubik heißen nach der Qualifikation Laus, Pühringer, Kehrer. Am besten startet Roland Pühringer, der die Führung aber schon in der ersten Runden wieder an August Laus abgeben muß. Mandl folgt dahinter und setzt Pühringer unter Druck. Mehrere Male überholen sich die beiden gegenseitig. Leider verliert Mandl nach einem Fahrfehler den Anschluß und kann Pühringer nicht mehr gefährlich werden. Martin Mühlberger, der sich recht kurzfristig für einen Start im Metzeler Cup entschieden hatte, musste nach der Inforunde wegen technischer Probleme wieder in die Box zurückkehren und konnte beim ersten Lauf nicht mitmischen. | |||||
Yamaha R6 Dunlop Cup |
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Mit gerade einmal 51 Jahren ist Reinhold Gutzelnig (ganz rechts) genau der richtige für diesen Nachwuchscup. Wir sehen eine erfolgreiche Zukunft. |
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Der Yamaha R6 Dunlop Cup ist zwar rein quantitativ schlechter besetzt, die Qualität ist aber nach wie vor sehr hoch. Von der Pole geht David Linortner vor Othmar Oswald und Reinhold Gutzelnig ins Rennen. Linortner stürzt aber schon in der zweiten Runde. Er nimmt das Rennen wieder auf, doch nur ihm sofort in die Box zu fahren. Vorne setzt sich ein Dreierteam ab. Oswald kann an Gutzelnig vorbei gehen, der auch Herbert Kemmer vorbeilassen muß. Kemmer erhöht den Druck auf Oswald. Zwei Runden vor Schluß kann er ihn überholen, muß aber die Führung wieder abgeben. Schließlich heißt das Resultat Oswald vor Kemmer und Gutzelnig. | |||||
Ducati Challenge |
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Gleich zwei Streetfighter waren am ersten Wochenende im Einsatz. Den ersten österreichweit hat Günther Dorner ausgefaßt. Den zweiten lieferte Ducati Wien an Ernst Grabner, der einen Motorschaden an seiner Monster hatte. |
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Die Königin der
Markencups ist und bleibt die Ducati Challenge. Hier wird in drei
Klassen auf optisch und akustisch feinstem Material gefahren. Sogar der neue
Streetfighter war am Start. Der Fahrer: Der General Günther Dorner. Er hat
den ersten Streetfighter Österreichs ausgefaßt und dürfte auch der Mann
sein, der als erster damit gestürzt ist. Beim Rollout auf Serienreifen
verlor er die Haftung und legte sich und die Duc auf die linke Seite. Teure
Sturzpads verhinderten gröbere Verletzungen der wunderschönen Italienerin.
Er konnte am Rennen, mit den entsprechenden Reifen, teilnehmen. Nach so
einem Wochenende dienen seine Motorräder übrigens als nicht ganz normale
Alltagsfahrzeuge. Dorner ist mit seiner neuen Flamme noch nicht ganz warm
geworden und lag deshalb hinter seiner Zeit auf der Monster S4RS. Die
Fahrweise ist eine völlig andere, der Streetfighter fährt sich wie ein
gestripptes Superbike. So reichte es für ihn nur für den zweiten Platz in
der Monster Klasse, hinter Ernstl Grabner, der eigentlich auf einer Monster
S4R hätte starten sollen, nach einem Motorschaden aber das Fahrzeug wechseln
musste. Dieses brachten ihm die Burschen von Ducati Wien, die sofort
reagierten und ihm einen Streetfighter aus der Bundeshauptstadt nach
Budapest lieferten. Mehr Service geht nicht. Hinter Grabner und Dorner
landete Klaus Obrecht auf der Drei. Die Supersport Klasse bis 750 Kubik entscheidete Werner Luger für sich, der Mario Adami und Roland Pühringer auf die Plätze verwies. In der Königsklasse zeigte einmal mehr Sepp Unger himself groß auf. Er konnte sogar Landshaag Gewinner August Laus hinter sich halten. Die Bronzemedaille ging an Gerhard Eder. |
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+650 Klasse: 1. Unger, 2. Laus, 3. Eder |
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-750 Klasse: 1. Luger, 2. Adami, 3. Pühringer |
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Monster 2V Klasse: 1. Grabner, 2. Dorner, 3. Obrecht |
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Superstock 600 Rennen 1 und 2 |
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Superstock 600 1. Lauf Die Sensation der 600er Klasse ist auf jeden Fall die Leistung von Nachwuchstalent David Linortner. Er fährt erst seit kurzem Motorrad und konnte in der Qualifikation dennoch die zweit schnellste Zeit fixieren. Vor ihm ein weiteres Talent, das bei der Europameisterschaft gezeigt hat, was wir von ihm zu erwarten haben. Stefan Kerschbaumer. Der dominierte dann auch das Rennen vom Start weg. Hinter ihm Kernstock und Linortner. Für Kernstock läuft es diesmal aber alles andere als gut. Er stürzt in der 8. Runden aus, bleibt unverletzt aber muß das Rennen beenden. So kann Linortner auf 2 und Herbert Kemmer auf 3 aufrücken. Das bleibt dann auch der Endstand. Superstock 600 2. Lauf Stefan Schrammel hatte an diesem Wochenende nicht unbedingt Glück. Unter anderem verhaute er mit einem Frühstart (im internationalen Race Control Jargon Jumpstart) das erste Rennen. Doch das zweite Rennen in der Superstock 600 Klasse sollte dieses Missgeschick wieder vergessen machen. Schrammel kam vom Start sehr gut weg und setzte sich hinter Kerschbaumer, dahinter folgte Michael Sendlhofer, der den dritten Platz leider nicht halten konnte. Der Druck von Hofer, Auer und Kernstock wurde einfach zu groß. Diese drei matchten sich dann auch rundenlang. Aus diesem Dreikampf geht Tom Auer als Sieger hervor. Der Endstand lautet daher Kerschbaumer, Schrammel und Auer. Somit konnte Stefan Schrammel doch noch den verdienten Erfolg feiern. Wunderkind David Linortner konnte diesmal keine Rolle spielen. Er musste in der Schikane ins Kies, fuhr weiter und stürzte nur kurz danach. Ergebnisse Superstock 600 Lauf 1 Ergebnisse Superstock 600 Lauf 2 |
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SST 600 Lauf 1: 1. Kerschbaumer, 2. Linortner, 3. Kemmer |
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SST 600 Lauf 2: 1. Kerschbaumer, 2. Schrammel, 3. Auer |
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Superstock 1000 Rennen 1 und 2 |
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SST 1000 1. Lauf Meklau ließ mit dem neuen Streckenrekord keine Zweifel offen, wer an diesem Wochenende das Sagen haben würde. Er fährt immer noch auf den höchsten Niveau, das wird in Österreich haben. Vorne gaben Meklau, Juhasz und Sendlhofer den Ton an, bei den Schweizern war es Horst Saiger. Der kam zwar als 2. ins Ziel, zählt aber wie gesagt zur schweizer Wertung. Klaus Grammer platzierte nach schwierigen Abstimmungsarbeiten immerhin auf dem 6. Rang. SST 1000 2. Lauf Jedem war klar, wer diesen Lauf gewinnen würde. Doch alle fragten sich, ob Andi Meklau noch mal seinen selbst unterbotenen Rundenrekord knacken wird können. Zunächst lief alles nach Plan. Meklau fuhr die erste Runde hinter Saiger und ging dann an ihm vorbei. Jetzt war die Bahn nach vorne frei und die Stoppuhren waren gezückt. Doch in der vorletzten Kurve vor der Start-Ziel verlor Meklau die Haftung und rutschte ohne Feindkontakt von der Strecke. Er konnte das Rennen wieder aufnehmen, verließ aber in der Shell Kurve erneut den Kurs und brach ab. Nun war Horst Saiger der Leader, der diese Rolle bis zum Schluß nicht mehr abgab. Da er aber mit der österreichischen Wertung nichts zu tun hat, war der junge Ungar David Juhasz die Nummer eins in der rot-weiss-roten Tabelle. Das spannendste Duell des Tages spielte sich aber beim Kampf um Platz 2 und 3 ab. Martin Mühlberger, der zuvor schon Herbert Reiterlehner überholen konnte und am Vortag noch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, arbeitete sich mit seiner RC8R immer näher die ZX-10R von Günther Sendlhofer heran. Mit jeder Runden wurde der Abstand kleiner. In der letzten Kurve vor Start-Ziel griff Mühlberger hart durch und stellte sich innen rein, Sendy machte einen Zucker und konnte ihn nicht mehr abfangen. Nur noch zwei Runden zu fahren, noch nichts entschieden. Sendy ließ sich nicht abschütteln, blieb dicht dran und bereitete sichtlich das nächste, vielleicht entscheidende Manöver vor. Erst in der letzten Runde konnte er es durchführen und damit tatsächlich den Kampf für sich entscheiden. Muß man live gesehen haben, ich freu mich schon auf den nächsten Termin. Ergebnisse Superstock 1000 Lauf 1 Ergebnisse Superstock 1000 Lauf 2 |
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Schräge Vögel fliegen tief und stürzen leicht. Andi Meklau verliert den Halt und geht in der zweiten Runde ohne Feindkontakt ab. Keine neue Attacke auf den eigenen Rundenrekord. |
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Faires Verhalten auf der Strecke und Shakehands danach. Profis kämpfen hart
aber gerecht. Das Duell des Tages im zweiten Rennen hieß Sendlhofer - Mühlberger. Muß man live sehen. |
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Meklau dominierte das erste Rennen. Dahinter der junge David Juhasz und der grüne Blitz Günther Sendlhofer. |
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Nach Sturz von Meklau war die Bahn frei für David Juhasz. Um die Plätze lieferten sich Sendlhofer und Mühlberger einen harten Kampf, aus dem Sendlhofer als Sieger hervorging. |
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Supersport |
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Die letzten beiden Rennen am Sonntag wurden in der Supersport und der Superbike Klasse ausgetragen. In der "kleinen" konnte ein ganz großer, oder sagen wir alter, ganz oben auf das Podest steigen. Reinhold Gutzelnig setzte sich gegen Tom Berghammer und Erich Kobatschka durch. Den zweiten und dritten trennten im Ziel nur 0,25 Sekunden. |
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Superbike |
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Keine Chance für irgendwen gegen Horst Saiger in der Superbike Klasse. Er fuhr fast 37 Sekunden vor dem Zweiten Josef Unger durchs Ziel. Der wiederum baute einen riesen Vorsprung auf Manfred Koch auf. Die beste Zeit für Saiger lag im Rennen bei 1.52.6 |
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Text: kot |
Bericht vom 13.04.2009 | 2.725 Aufrufe