1/4Meilen Rennen Krems
Kraft der Beschleunigung
Dragster-Rennen sind besondere
Vergnügungen: Gefahren wird über die Distanz von 402 Metern, volles
Rooooooaaaahr, und wer den dickeren Motor hat, gewinnt!
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Ein Sonntagmorgen
Anfang Juni. Der Himmel ist blau und der Kaffee tiefschwarz. Ich blinzle
in die Sonne, draußen vor der Tür steht die BMW K 1200 R, mein Blick
fällt auf die Ausschreibung des Beschleunigungsrennens neben dem Toaster,
ich zähle eins und eins zusammen und denke mir: "Was für eine gute
Gelegenheit!" Und gleich darauf: "Jetzt aber schnell!" Auf
der Autobahn verinnerliche ich den Zustand der freien Beschleunigung. Die
Kraft der 163 Pferde und das Drehmoment von 127 Newtonmeter stimmen mich
schwer zuversichtlich.
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Großer Kirtag Am Ort des Geschehens herrscht buntes Treiben. Hunderte Zuschauer strömen auf das Gelände des Kremser Flugfeldes, Würste, Cola, Bier, Fleischlaberln und Langos, Hunde, Kinder, Radfahrer, Fußgänger, Sonnenschirme, Kühlboxen, Jung und Alt ... es ist ein riesengroßer Familienausflug. Und im Fahrerlager scharen sich die herrlichsten Autos, Motorräder und Trucks. 300 Starter haben genannt, darunter auch ein Jeep Wrangler mit 1080 PS, ein oranger Karmann Ghia und ein VW Bus Typ 1 in Bosch-Rennlackierung, so schön, Corvetten in allen denkbaren Farben und Ausführungen, ein himmelblauer, leicht angerosteter Ford Escort 2 mit 170 PS unter der Motorhaube, ein BMW 2002 Touring mit einem Pfarrer am Steuer, und die Fast & Furious-Abteilung ist mit Civics und Golf vertreten, die es, der Himmel weiß wie, bis hierher geschafft. Auf der Seite der Motorräder finden sich eine gelbe Yamaha R1 mit Lachgas-Einspritzung, ein Monster namens Nosfearatu mit rund 240 PS, eine Laverda SFC, die Sechs-Zylinder-Honda CBX, abenteuerliche Harleys und Buells, aber auch Einzylinder aus Oberösterreich und serienmäßige japanische Rennstreckengeräte.
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Vollgas ist Vollgas Der Start ist entscheidend. Also: Visier runter. Sammeln. Im ersten Gang rolle ich vor und lasse mich von einem Helfer an der Lichtschranke einrichten. Tief durchatmen, volle Konzentration. Das erste gelbe Licht leuchtet auf, Gewicht nach vorne, linker Fuß auf die Raste, das zweite gelbe Licht, ganz ruhig den Motor auf 4.000 Umdrehungen vorspannen, das dritte Gelb, Kupplung an den Schleifpunkt, jetzt noch 0,4 Sekunden bis zum Grünlicht, uah, Gaaaaaaas, ab geht's, die ersten 100 Meter, voller Kontakt, es fühlt sich gut an, ich bin gut unterwegs, spüre den Begrenzer kommen, schalte bei 10.000 Umdrehungen, rase vorbei an den Zuschauern, dritter Gang, Vollgas, neben mir nur mehr das Grün der Wiese, was schon roter Bereich?, vierter Gang, vor mir die orange/weißen Zielmarkierungen, ohne Zögern durch, ja, ja, ja, jetzt bremsen, jetzt durchatmen, jetzt freuen! Das Ergebnis Fazit: I'll be back (wenn mein Schlüsselbein wieder geheilt ist), und zwar auf einer Triumph Rocket III mit 2,3 Litern Hubraum. Ha! Nächste Termine: |
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Schauen Sie sich das an! siehe auch |
Text: Karin Mairitsch Fotos: Sven Rauscher www.picart.at/ |
http://www.dragrace.cc |
Bericht vom 27.06.2005 | 7.184 Aufrufe