News: Motocross mit Lamperl, Blinker und Nummertafel….?
Motocross mit Lamperl, Blinker und Nummertafel….? auner MX Open Schwanenstadt, 14. Mai 2011 Dass sich im Lager der Lamperlfahrer auch begnadete Crosser befinden, ist kein großes Geheimnis. Dass sich einer dieser Gatschhupfer aber mit seinem Lamperlfahrzeug an den Start eines auner MX-Open Rennens stellt, ist schon eher einen genaueren Blick wert. So geschehen letztes Wochenende auf der altehrwürdigen Strecke in Schwanenstadt in der Klasse auner MX Open im Rahmen der ÖM. Die Kommissare der OSK schauten ein wenig verdutzt drein, als ein hünenhafter Mann mit seinem blau-gelben Kampfgerät vor der technischen Abnahme stand. Lichtmaske, geschlossene Handguards, Nummerntafel alles dran, funktionsfähig und für den Straßenverkehr zugelassen. Schließlich musste der Kerl ja irgendwie an den Ort des Geschehens kommen. Fehlten nur Blinker und Soziusfußrasten samt dem obligatorischen Gridgirl am Rücksitz. Da musste erst einmal in den diversen Regelwerken nachgeblättert werden - Lamperl und Handguards wurden auch prompt als Sicherheitsproblem identifiziert und erst nach Behebung selbiger gab es den Segen für die Rennteilnahme. Im Fahrerlager hatte sich das Ganze derweil herumgesprochen und bereits im freien Training wollte man dem Eindringling zeigen, wer hier Chef ist im Ring. Im Zeittraining aber bereits ein wenig Ernüchterung für die motivierten Vollcrosser der Lamperlfahrer verbläst dreiviertel des Starterfeldes und qualifiziert sich souverän für die beiden auner MX-Open Läufe. Licht an und Start frei für Lauf 1:
Mit nobler Zurückhaltung startet unser Protagonist in den ersten Lauf. Ganz nach Enduro typischer Manier eben, wird das Pulver nicht gleich in der ersten Runde verschossen und der Jüngste ist man ja auch nimmer. Im Fortlauf des Rennens erwacht das alte MX-Blut und der Schwedenhammer wird so richtig um die Strecke geprügelt. Dass dabei jede Menge Opfer auf der Strecke bleiben, ist selbstredend. Kurz vor Schluss wehrt sich nur noch einer verbissen, aber auch dieser wird kurz vor dem Ziel gnadenlos niedergestreckt. Fassungslose Gesichter und ein wenig Schamesröte in der MX-Gemeinde. Da muss im zweiten Lauf Vergeltung her. Sprecher und Publikum hingegen sind fasziniert und geben dies auch lautstark zu Protokoll. Platz eins samt Siegerkranz und oberstes Stockerl im ersten Lauf für unseren Racer.
Blinker aus, Rückspiegel rein und Start frei für Lauf 2: Die versammelte MX-Mannschaft wollte natürlich Revanche und startete wild entschlossen in den zweiten Lauf. Unser Endurist hatte aber ebenfalls Blut geleckt und schaltete von Cruisecontrolle auf Super Pursuit Mode. So fiel ihm abermals das halbe Feld zum Opfer, bis nur noch ein einsamer MX-Rider übrig war. Sprecher und Publikum nun endgültig auf der Seite des blaugelben Racers und diese verwandelten Schwanenstadt in einen lautstarken Hexenkessel. Einzig der steirische MX-Rider blieb standhaft bis zum Schluß, nahm volles Risiko und rettete sich mit 7sec. Vorsprung ins Ziel. Am Tagesende grinst jedoch unser Teilzeitcrosser vom obersten Stockerl und markiert nebenbei auch noch die besten Rundenzeiten in beiden Läufen. Ein harter Schlag für alle fahrwerksgetunten Factorybikebesitzer", wenn ihnen jemand mit einer Serienenduro die Butter vom Brot stiehlt und den Tagessieg mit nach Hause nimmt. Wer aber war jetzt dieser Kerl mit der Statur eines Wikingerkriegers und der Kampffrisur eines US Marines, der hier für eine echte Überraschung sorgte? Sein Name: Rudi Pöschl, Alter: 39, Tiroler und wahrlich kein Unbekannter im Offroad-sport. Seit diesem Jahr auf einer Rameis Racing Husaberg FE570 unterwegs, juckte es Pöschl mal wieder seine MX-Gene auszuloten. Da er ja nur an der Enduro Trophy, ACC, Enduro Totale Transnationale, KTM KINI Alpencup, Hells Gate, Erzberg und sonstigen Rennen teilnimmt, wollte er natürlich dieses freie Wochenende nicht ohne ein Rennen verbringen und stellte sich kurzerhand in Schwanenstadt an den Start. Enduro und MX funktionierten bereits eine Woche davor beim Alpencup in Südtirol ganz gut und so wurde eben die Husaberg gesattelt….den Rest kennen wir und der Sport ist wieder mal um eine Geschichte reicher. Apropos Geschichten: Unbestätigten Gerüchten zufolge montierte Pöschl nach der Siegerehrung die Nummertafel auf seine Schwedenschnitte, warf sich den Rucksack auf die breiten Schultern und startete mit einem breiten Grinser Heimat und Sonnenuntergang entgegen……
Text: Bernhard Walch Fotos: www.bikercom.at-M.Petz
MFG:
Husaebrg Team Rameis
Eingetragen am: 17.05.2011
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