News: Hell's Gate 2011

Revanche für Jarvis und beachtlicher Erfolg von Pöschl, Enöckl und Brandauer....

Fabio Fasola rief und rund 150 Unerschrockene aus aller Herren Länder folgten dem Ruf zum Hell's Gate, dem ersten Xtreme Enduroevent in diesem Jahr. Mitten darunter auch ein paar gestandene Herren aus der Alpenrepublik Rudi Pöschl, Erich Brandauer, Lars und Peter Enöckl. Sie wollten unbedingt ihre Leidensfähigkeit testen und begaben sich in die toskanische Hölle von Il Ciocco. Zur deutschsprachigen Abordnung gesellten sich noch Christoph Gatscher und Stefan Schröck von der Scuderia Dolomiti, sowie das Bayernduo Andreas Lettenbichler und Gerhard Forster. Am Samstag öffnete sich pünktlich um 7:00h morgens das Höllentor zum Start in die Qualifikation für die 30 Finalplätze. Dabei wurden die angesagten 5 Qualirunden kurzerhand von Veranstalter Fabio Fasola auf 6 Runden aufgestockt. Als Grund wurde nur die Trockenheit und gute Fahrbarkeit der Strecke angegeben. Was das genau hieß, konnten die Teilnehmer in den nächsten 6 Stunden ausgiebig testen sechs beinharte Endurorunden mit je einer Sonderprüfung und Sollzeiten, die keinen Fehler erlaubten. Am Ende der Qualifikation flimmerten 30 Namen über die Anzeigemonitore und unsere österreich. Hardcore Rider waren bis auf Peter Enöckl (ganz knapp 31.) allesamt darauf vertreten. Am weitesten vorne fand sich dabei Rudi Pöschl. Der Tiroler stellte seine Rameis Husaberg FE570 auf den 12. Platz. Dahinter platzierten sich KTM-Rider Lars Enöckl auf Platz 20 und Erich Brandauer auf seiner 300er Husabergrakete schaffte es auf Platz 24. Dazwischen platzierten sich die weiteren Protagonisten: Andreas Lettenbichler/Husqvarna auf Platz 6, Gerhard Forster/Husqvarna auf Platz 18, sowie Christoph Gatscher/GasGas auf Platz 23 und zu guter Letzt Stefan Schröck/GasGas auf Platz 30.

6h Qualifikation und kein Ende in Sicht....

Das Qualirace zehrte bereits stark an den Reserven, aber es gab kein Erbarmen. Bereits nach kurzer Pause ging es in das auf 5 Runden angesetzte Finale. Einfache Regel dabei: Schaffst du die Runde mit weniger als 30min. Rückstand auf den Ersten, dann bist du eine Runde weiter. Klingt einfach, ist es aber nicht. Das bekamen unsere Helden gleich in der ersten Finalrunde mehr als deutlich zu spüren. Als Ersten erwischt es Rudi Pöschl, der nach halber Distanz Probleme mit dem Lüfter bekommt. In Folge muss er mehr mit dem kochenden Kühlsystem als mit der Strecke kämpfen und entschließt sich mit Rücksicht auf den Motor das Rennen vorzeitig zu beenden. Schade für den Tiroler, der bis dahin noch voll in der Zeit lag und mal wieder seine Rennqualitäten auch im internat. Feld voll unter Beweis stellte.

Keine techn. Probleme hatten hingegen Lars Enöckl und Erich Brandauer, jedoch war die Sanduhr unerbittlich. Nach Abschluss von Finalrunde 1 hatten die beiden mehr als 30min. Rückstand auf ihrem Konto und somit war das Rennen für sie beendet. Hut ab aber vor der Leistung der Beiden, zumal für Runde 2 nicht einmal 10 Fahrer übrigblieben. Darunter auch Andreas Lettenbichler, der sich noch dreimal mit seiner Husqvarna in die Hölle warf, bis auch für ihn die Uhr abgelaufen war. Somit wurde ab sofort nicht mehr Deutsch gesprochen.

Die Amtssprache für die Final Stage war dann very British:

Am Start in die ultimativ letzte Runde stehen nur noch die beiden britischen Trialspezialisten Graham Jarvis und Dougie Lampkin. Die Beiden balgten sich schon im letzten Jahr um den Sieg, den sich 2010 Lampkin noch am Hells Peak holte. Dieses Jahr wollte Jarvis seine Revanche und ließ von Beginn an keinen Zweifel, wer der schnellste Höllenreiter ist. Bereits im Qualirace steht Jarvis ganz oben und baut seinen Vorsprung im Finale kontinuierlich aus. Ab Start der letzten Runde lässt er seine 300er Husaberg wieder fliegen und kommt mit großem Abstand zur ultimativen Auffahrt dem Hell's Peak. Dort wird er von der enthusiastischen Menge förmlich hochgetragen und holt sich damit den Sieg beim Hell's Gate 2011. Die Revanche ist also geglückt. Im Ziel ist dem Briten jedoch mehr zum Niederliegen als zum Feiern. Auf das nächste Jahr angesprochen, gibt es nur ein kurzes, sehr aussagekräftiges Statement von Jarvis: Never, ever!!!!

So long und schauen wir mal, ob sich unsere Helden wieder in die Hölle von Il Ciocco wagen.....

Text: Bernhard Walch

Fotos: Anita Petschk

Eingetragen am: 15.02.2011

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