Honda CB500X 2022 Test
48 PS Allrounder noch kompletter
Wer mit 48 PS und und einem überschaubarem Budget auf Reise gehen möchte, sollte die Honda CB500X definitiv auf dem Bildschirm haben. Der 500er Allrounder hat für 2022 ein umfangreiches Update erhalten, das wir bereits auf der North Coast 500 in Schottland testen durften.
A2-Klasse bedeutet nicht gleich Einsteiger-Klasse!
Kein Zweifel: Mit der CB500 Baureihe will Honda auch Einsteiger*innen ansprechen - schließlich ist die nackte CB500F das beliebteste 48 PS Honda Modell bei Neulingen. Wie Daten des Herstellers jedoch zeigen, muss man weiter denken. Auch viele erfahrene Motorradfahrer, bzw. Wiedereinsteiger setzen auf diese Leistungsklasse, die für Alltag und Reise vollkommen ausreicht und dabei auch das Geldbörserl schont. Deshalb ist die CB500X das beliebteste CB500 Modell bei Fahrern zwischen 41 und 60 Jahren. Das hat natürlich auch mit ihrer Auslegung zu tun.
Passt wie angegossen! Honda CB500X Ergonomie und Sitzhöhe
Im 830 mm hohen Sattel Platz genommen, erfreut man sich zunächst eines sicheren Standes, den zumindest ich mit 175 cm Körpergröße nicht auf jeder Reiseenduro genieße. Der Lenker begrüßt in einer angenehmen Höhe und neigt sich deutlich Richtung Fahrer. Somit thront man nicht nur sehr aufrecht auf der Honda CB500X, auch das stehende Fahren auf Schotterpassagen ist somit sehr gut möglich. Typisch für eine Reiseenduro schützt ein hoher Windschild, das den Winddruck effektiv von der Brust ableitet. Eine Verstellmöglichkeit ist gegeben, dazu müssen jedoch vier Schrauben gelöst werden - somit muss man sich vor Fahrtantritt für seine Windschildhöhe entscheiden.
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Produkttipps
48 PS treffen auf 199 Kilogramm
Motorisch bleibt fast alles beim alten. Angetrieben wird die CB500X von einem 471 ccm großen Reihenzweizylinder mit 48 PS bei 8.600 Umdrehungen und 43 Nm bei 6.500 Umdrehungen. Für 2022 wurde jedoch die Einspritzung überarbeitet, um den Verbrauch zu senken und die Drehmomentkurve glattzubügeln. Beides ist gelungen, denn den von Honda angegebenen Verbraucht von 3,6 l/100 km konnten wir erreichen und der Motor fühlt sich in jeder Lebenslage äußerst smooth an. Natürlich braucht er aufgrund seiner Leistung etwas Drehzahl für rasche Überholmanöver, oder wenn es schneller voran gehen soll, doch letztendlich muss man realistisch bleiben: 199 Kilogramm müssen einmal bewegt werden!
Doch das Schalten wird nicht als Qual gesehen, denn das 6-Gang Getriebe mit Anti-Hopping-Kupplung lässt sich butterweich schalten und auch die leichtgängige Kupplung erleichtert das Leben im Stop-and-Go Verkehr.
Honda CB500X Fahrwerk deutlich aufgewertet
Neben der neuen LED-Lichtsignatur der CB500X fällt optisch sofort die neue 41 mm SFF Upside Down Gabel ins Auge. Diese stammt von den CB650 Geschwistern und wurde für dein Einsatz in solch einem Allrounder mit längeren Federwegen ausgestattet. Auch das Federbein wurde überarbeitet, während das 19 Zoll Vorderrad zusätzlich ein paar Gramm einsparen konnte. Das Ergebnis ist ein leicht und intuitiv zu fahrendes Motorrad, das sich ganz herrlich über den Lenker in die Radien drücken lässt. Mit eben jenen Federwegen und dem 19 Zoll Vorderrad darf man sich natürlich nicht dasselbe Handling und Einlenkverhalten wie in den Technikschwestern CB500F oder CBR500R erwarten. Schließlich ist mit dem Dunlop Trailmax Mixtour auch ein Reifen verbaut, der leichte Schotterpassagen besser überfahren soll. Am Asphalt kann man jedoch beruhigt sein: Auf unserer Schottland-Tour ist die X immer problemfrei mit ihren CB500-Schwestern mitgefahren!
Die CB500X Bremsen sind gut, aber...
Ein weiteres wertvolles Update des Modelljahrs 2022 ist die Bremsanlage. Anstatt einer 320 mm Scheibe setzt man in der Front nun auf zwei 296 mm Scheiben mit axial verschraubten Nissin Zweikolben-Sätteln. Aufmerksamen Honda Fans könnte hier nun auffallen, dass die Geschwister mit F- und R-Kürzel jeweils radial verschraubte 4-Kolben-Sättel besitzen. Wieso also nur zwei Kolben bei der X? Honda begründet diese Entscheidung damit, dass das Ansprechverhalten der Zweikolben-Anlage im Offroad-Bereich sanfter sein soll und somit mehr Kontrolle über das Vorderrad bestehen soll. An der Dosierbarkeit kann man tatsächlich nichts aussetzen, ich hätte mich im Straßenbetrieb jedoch über die hochwertigen Komponenten gefreut, die einen klarer definierten Druckpunkt geben.
Ein wahrer Allrounder für Reise und Alltag - Verbrauch und Zubehör
Kompakte Reiseenduros eignen sich jedoch nicht nur als Langstreckengefährte, auch der Alltag kann mit ihnen dank des guten Wind- und Wetterschutzes gut bewältigt werden. Hinzu kommt der niedrige Verbrauch, den Honda mit 3,6 Liter angibt und den man mit einer angepassten Fahrweise realistisch erreichen kann. In Kombination mit dem 17,6 Liter großen Benzintank ist somit eine beeindruckende Reichweite von über 480 Kilometer möglich. Für zusätzlichen Komfort kann bereits ab Werk viel Zubehör bestellt werden, wobei Topcase, Heizgriffe und ein erhöhtes Windschild bestimmt zu den beliebtesten Optionen zählen werden.
Hier das gesamte Zubehör im Überblick:
- Hauptständer
- Seitenwindabweiser
- Handwindabweiser
- Heizgriffe
- Topcase 35 Liter
- Gepäckträger
- Kofferträger
- Seitenkoffer
- Schutzbügel
- Nebelscheinwerfer
- Tanktasche
- Heckpacktasche
- 12-V-Steckdose
- Getönter Windschild
- Tankpad
- Felgensticker
In Österreich liegt der Preis der Honda CB500X bei 7.290,- Euro, in Deutschland kostet sie 7.099,- Euro. Schweizer Hondafahrer müssen 8.050 CHF zahlen. Aktuelle Angebote findest du hier: Honda CB500X neu und gebraucht kaufen.
Fazit: Honda CB500X 2021
Hondas A2 Allrounder hat sich positiv weiterentwickelt! Komponenten wie Bremsen und Fahrwerk wurden spürbar aufgewertet, während auch die neuen Lackierungen und die neue Scheinwerfersignatur eine klares Zeichen für den 2022er Jahrgang setzen. Aufsitzen und losfahren ist hier die Devise, denn dank des einfachen Fahrverhaltens und der zugänglichen Ergonomie fühlt man sich schon nach wenigen Metern wohl auf dieser 48 PS Reiseenduro. Egal ob jung oder alt - die CB500X findet für jeden Platz!- bequeme Ergonomie
- niedriger Verbrauch
- laufruhiger Motor
- butterweiches Getriebe und leichtgängige Kupplung
- intuitives Fahrverhalten
- Zugänglichkeit
- viel Zubehör ab Werk erhältlich
- Windschild nur mit Werkzeug verstellbar
- Druckpunkt der Bremse könnte klarer definiert sein
Bericht vom 23.09.2021 | 106.640 Aufrufe