GH Moto Brünn
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GH Moto Brünn 17. - 19. 09. 2010 |
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Die Schlachten sind geschlagen, die
Sieger gehen in die Geschichte ein und die Verlierer sind Geschichte.
Die Racer können ihre Kampfmonturen in den Schrank hängen, die
Motorräder in den Keller oder die 1000PS Gebrauchtbörse stellen und sich
mental auf die nächste Saison vorbereiten. Denn nach dem Rennen ist
immer auch vor dem Rennen. Und zur Überbrückung der radlosen Zeit kann
man ausgiebig die neuen Waffen für die nächste Saison begutachten, die
demnächst auf den Messen in Köln (www.intermot.de)
und Mailand (www.eicma.com)
zu sehen sein werden.
Auch das letzte echte Wettbewerbswochenende war bestens organisiert und bot zudem ordentliches Herbstwetter. Das Fahrerlager war wie bei den vergangenen 5 Terminen wieder gerappelt voll, was nicht nur in den Boxen, sondern vor allem auf der Strecke für reges Treiben sorgte. Bei GH Moto stehen heuer noch 3 Ringtermine und eine Abschlussfeier am Programm. Im September gastiert man erneut am schnellen Slovakiaring. (24. - 26. 9.) Dabei handelt es sich um einen auch für Einsteiger geeigneten Trainingstermin mit Sprintrennen. Anfang Oktober weicht man bereits in (noch) wärmere Gefilde und lässt die Saison in Rijeka schön langsam ausklingen (08.-10.10.). Es werden Sprint- und Langstreckenrennen ausgetragen. Zwei Wochen später ist dann in Misano endgültig Schluss. (29.-31.10.) In Bella Italia wird wahrscheinlich in 3 bis 4 Gruppen gefahren. Unbedingt beachtet werden sollte, dass auf dieser Strecke ein dB-Limit herrscht. Die Abschlussfeier findet heuer am 27.11. im Hotel Seeland in St. Pölten statt. |
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Frauen am Ring. Einige sind engagiert (oben), andere weniger (unten). |
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Plassnik und Winnimotor bewachten die Duc Box... | ...scharfe Wachhunde das schwarze Gold. | ||||||||
Supersport & Superbike |
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Bei
den Superbikern dominierten Suzukis GSX-R 750. Unter den ersten 5 finden
sich gleich 4 davon, nur Martin Neugebauer schob sich mit seiner Ducati
999 dazwischen und konnte sich über den zweiten Platz des Tages freuen.
Vor ihm ließ Hans Ömmer nichts anbrennen. Er gewann mit einem sicheren
Vorsprung von 29 Sekunden. Karl Span war der dritte Pokalfahrer in
dieser bunt gemischten Klasse. Bei den 600ern war es eine Kawa, gesteuert von Routinier Adi Kernstock, die ganz vorne den Ton angab. kernstock fuhr in 10 Runden einen Vorsprung von 10 Sekunden vor Alexander Feichter heraus, der seinerseits 1,5 Sekunden vor Hans Grill ins Ziel kam. Wenn nächstes Jahr die bereits bestätigten Modelle GSX-R 750 und GSX-R 600 neu rauskommen und Honda nach 4 Jahren vielleicht endlich eine wieder konkurrenzfähige CBR600RR bringt, werden diese Klassen noch interessanter werden. Spätestens im November, wenn auch die EICMA in Mailand stattgefunden hat und wirklich alle Modelle präsentiert worden sind, werden wir wissen, mit welchen Modellen die Racer nächstes Jahr wirklich an den Start gehen können und dann geht das Pokern los, welches wohl das beste Pferd sein wird. Fest steht, dass die Hersteller wieder bereit sind, nach- und aufzurüsten. Und die Rennfahrer werden auch bereit sein, diese Waffen richtig einzusetzen. |
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GP Klasse |
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Pauki erklärt Kernstock in aller Kürze die Vorteile einer bayrischen Tausender am Ring: 200 PS. |
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Das Rennen in der motorisch steroid-geschwängerten GP Klasse war eine Sensation. Bei besten Verhältnissen wurden mit den PS Monstern Zeiten von 2:06 gefahren. Wie hoch die Leistungsdichte bei den Fahrern ist, zeigte das Endergebnis nach 10 Runden am 5,4 Kilometer langen Masarykring. Die ersten fünf fuhren Zeiten von 2:06, die ersten drei lagen innerhalb einer Sekunde, als sie die Ziellinie überquerten. Herbert Reiterlehner konnte auf seiner Suzuki GSX-R 1000 diesmal das übermächtige Duo Aschauer-BMW biegen und war 1 Zehntel und 3 Hundertstel vor ihm im Ziel. Auf Platz drei landete ebenfalls ein GSX-R Fahrer, nämlich Jürgen Luef, der Peter Lietz den letzten Podestplatz wegschnappte. | |||||||||
Ducati Challenge |
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Peter Lietz' Flirttrick: Vorher schon die Hose ausziehen. |
Und schon schustert der Peter. Am Racingstiefel. |
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Wo steck i denn den eini...? |
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Peter Lietz, der in den GP Klasse nur knapp einen Podestplatz verpaßte, behauptete sich in der Ducati Challenge Klasse Superbike erneut mit seiner 1198R und verwies sogar Herbert Reiterlehner auf Platz 2, sowie Sepp Unger auf Platz 3. Bei den Supersportlern ging Werner Peiritsch diesmal mit der Silbernen nach Hause, Ducati Wien Fahrer Jakob Haberler holte mit großem Abstand die Goldene und Karl Obrecht von Deusmoto packte die Bronzene ein. Die Nakedbike-Fahrer fochten diesmal leider nur ein Duell aus, somit gab es keinen dritten Platz. Sieger war einmal mehr Günter Dorner auf Ducati Streetfighter, der mit einer Runde Vorsprung vor Heinz Hergenits auf Monster 900 triumphierte. | |||||||||
Superstock 600 |
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Reinhold Gutzelnig. Bei ihm ist eigentlich immer alles tip-top. Er befolgt strikt die geltenden Regeln, tritt nur mit einwandfreiem Material an und akzeptiert eventuelle Sanktionierungen anstandslos. |
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O-Ton
Grammer: Meine
aus dem ersten Startplatz resultierende Zuversicht fürs Rennen sollte
sich als begründet herausstellen.
Ich gewann den Start und führte während des ganzen Rennens vor Manfred
Koch! Dieser haderte etwas mit seinen Reifen und konnte deshalb nie
einen Angriff auf die Führung starten. Eine unangenehme Handverletzung
zwang Tom Lukaseder zu einer langen Rennpause. Umso erfreulicher ist,
dass er sich beim letzten Rennen mit einem dritten Rang für die
überstandenen Schmerzen belohnen konnte. Nach fünf Siegen und einem zweiten Platz aus sechs Rennen erkläre ich mich hiermit zum verdienten Gesamtsieger des OSK Stock 600 Cups! Einzig unangenehmer Zwischenfall in den ersten Runden war ein Vorderradrutscher mit folgendem Überschlag im Kiesbett von Michi Ranak! Im Gegensatz zu seiner R6 blieb er völlig unverletzt. Warum er allerdings im Zuge der anstehenden Verkleidungsreparatur auch gleich Kit-Nockenwellen bestellt hat entzieht sich dem allgemeinen Verständnis. Christoph Hatos fiel durch ein technisches Gebrechen aus. Erwähnenswert ist das Zustandekommen der Disqualifikation und dem damit verbundenen Startverbot des Reinhold Gutzelnig. Da er bereits das ganze Jahr mit einem nicht genehmigten Helm unterwegs ist (bei der technischen Abnahme wurde selbstverständlich ein Helm mit gültiger Kennzeichnung vorgezeigt) machten die Offiziellen beim letzten Rennen ernst und zogen diesen Helm kurzerhand ein. Der findige Reini schlich in einem unbeaufsichtigten Moment in die Box der Rennleitung und stahl sich seinen Helm zurück und verwendete ihn im Zeittraining. Dies wiederum sorgte bei den verantwortlichen der OSK für ein Magengeschwür und sie belegten das 52-jährige Jungtalent mit einer wie sie meinten gnädigen Strafe in der Höhe von 50,-- Euro. Mit dieser Tatsache konfrontiert fiel der liebe Gutzelnig fast ins Koma und verweigerte mit nicht jugendfreier Wortwahl die Zahlung was schlussendlich zur Disqualifikation führte. |
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Klaus Grammer dominierte die Saison im 600er Cup. Der Erfolg hat ihn wieder motiviert und er wird - entgegen erster Andeutungen Richtung Ruhestand - nächstes Jahr doch wieder in den Ring steigen, vielleicht wieder auf einer 1000er. |
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Ergebnislisten |
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Bis zum nächsten Jahr. Dann wieder mit gerammelt vollen Fahrerlagern. | |||||||||
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Interessante Links:
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Text: Grammer, kot |
Bericht vom 21.09.2010 | 4.821 Aufrufe