Haga ist zuück

Rund um den ersten Sieg der Xerox-Ducati-Werkstruppe gab es in Valencia einige Aufregung auf und neben der Piste.

Valencia: Haga ist zurück

Leon Haslam (Mitte) blieb im ersten Rennen fehlerlos und gewann vor Biaggi und Toseland (r.)
Troy Corser und Nori Haga waren bis 2010 mit je fünf Laufsiegen ex aequo die beiden erfolgreichsten Superbike-WM-Asse in Valencia. Nun hat Haga diesen Status für sich alleine inne. Corser bescherte BMW mit der S1000 RR dennoch mit Rang 4 im ersten Rennen das bisher beste Ergebnis in der Superbike-WM. James Toseland konnte ebenfalls bereits zweimal gewinnen (2004, 2007) und sprang nun erstmals für Sterilgarda Yamaha auf das Podium.

Der routinierte Römer hat das Visier auf den WM-Titel eingestellt, ungeachtet der Turbulenzen um Aprilia	Andy Wert und Alfred Inzinger konnten sich in Valencia wieder über einen WM-Zähler durch Andrew Pitt freuen
Einigkeit bei den Herstellern Die offiziellen Herstellerteams der Superbike-WM haben den Alleingang von Aprilia bezüglich des Motors mit dem Zahnrad-Kaskadentrieb der Kurbelwelle immer noch nicht akzeptiert. Bei einem Meeting im Ten-Kate-Teamtruck am Samstag einigten sich Honda, Yamaha, Ducati und BMW auf eine Anfrage bei Promoter Flammini und der FIM. Der Einspruch geht nicht gegen Aprilia, sondern soll die Zukunft des seriennahen Rennsports sichern.
Feuer und Rauch Viel Aufregung herrschte nach einer Kollision zwischen Kawa-Ersatzpilot Simon Andrews und Vitto Iannuzzo zu Beginn von Lauf 2 auf der Zielgeraden. Andrews schleuderte die Boxenmauer entlang, nachdem er Iannuzzo torpediert hatte, der wegen Motorschaden langsam wurde. Andrews trug einen Mittelfuss- und Fersenbruch am Fuss davon. Iannuzzo erlitt Prellungen. Die Zielgerade glich einem Schlachtfeld, zudem mussten nach dem Abbruch die Ölspuren gebunden werden.

Andrew Pitt ist immer zur Stelle, wenn es WM-Punkte abzustauben gibt
Max tüftelt weiter Ten-Kate-Honda-Pilot Max Neukirchner erlebte eine schlimme Enttäuschung. Nach Platz 13 im ersten Rennen kam er später nur als 17. an und schämte sich danach für seine Leistung. Namensvetter Max Biaggi fuhr ohne Fehler auf die Ränge 2 und 3. «Ich bin glücklich über diese Punkte für die WM. Mit diesen Ergebnissen konnten wir auf einer Zweizylinder-Piste gar nicht rechnen.» Die Ten-Kate-Mannschaft testet Mittwoch und Donnerstag mit beiden Superbike- und Supersport-Piloten in Assen. Am Samstag steigt der Ten-Kate-Day in Nieuwleusen.

Chaz Davies bretterte mit der Triumph zu seinem ersten Supersport-WM-Podium
Schnell gelernt Triumph-Pilot Chaz Davies sicherte sich auf dem Circuit Ricardo Tormo den ersten Podiumsplatz in der Superbike-WM. Der blonde Brite musste Sonntagabend mit ansehen, wie Kumpel Casey Stoner die Marlboro Ducati beim MotoGP-Saisonauftakt in Doha in Führung liegend in den Kies warf.
Briten trauern Katalanen jubeln Die britischen Superbike-WM-Asse hatten vor dem Rennwochenende in Valencia wenig zu lachen. Das Aus von Manchester United in der Champions League gegen Bayern München ärgerte vor allem den bekennenden Fußball-Fan Cal Crutchlow, der selbst bis ins Teenager-Alter ein vielversprechender Nachwuchs-Kicker war. Ruben Xaus ging am Samstag beim spanischen Schlager Real gegen Barcelona voll aus sich heraus und verfolgte mit seinem Gefolge den Hit, den Barca zur Freude des BMW-Piloten mit 2:0 für sich entschied.

Rene Mähr gab nicht auf und sicherte sich immerhin vier WM-Zähler
Rene schreibt an Für den Vorarlberger Rene Mähr sprangen in Valencia mit Rang 12 die ersten Punkte im FIM 1000 Cup, dem Vorhof zur Superbike-WM, heraus. Der Feldkirchner fuhr mit der leistungsmäßig noch unterlegenen MTM-Suzuki ohne Fehler. Michael Savary war unterwegs zu Rang 8, als er seine Garnier-BMW ins Aus pfefferte. Dominic Lammert verzichtete mit seiner BMW gar auf den Start im Rennen, nachdem er in den Trainingssessions wegen den Nachwirkungen seines offenen Unterarmbruches nur kurz Stints fahren konnte.

Interessante Links:	Text: Johannes Orasche Fotos: Preissler, Infront, Aprilia
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