Street Triple Cup
Triumph Street Triple Cup |
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Die kleine Street Triple muss sich gleich in ihrer ersten Saison in einem dicht besetzten Cup beweisen. Sie macht ihre Sache sehr gut. NastyNils war beim Street Triple Cup am Hockenheim live dabei. Die gute Nachricht: Pokale gibt es bis Platz 15, die schlechte Nachricht: Es ist auch eine Frau am Start - und die ist schnell. Foto: FACT |
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Die Vorzeichen standen eigentlich auf komplette Niederlage. Den Hockenheimring habe ich zuletzt vor 5 Jahren gesehen und damals auch in einer anderen Streckenführung. Das Motorrad kenne ich nur vom Hören-Sagen und alle anderen Teilnehmer vom Rennen haben hier schon zwischen 2 und 4 Trainingstagen in den Knochen - ich aber nur 2 Turns, 1 Training und dann schon das Rennen. Es war also nötig, schon vorab im Fahrerlager so viele Informationen wie möglich über das kommende Rennen und den Kurs zu sammeln. Leider waren die Auskünfte sehr widersprüchlich und besorgniserregend zugleich. Während mir von einer Stelle der Rechtsknick mit den Worten "...die nimmst im Rennen dann Vollgas" beschrieben wurde, war die gleiche Kurve für die nächste Infoquelle eine "Highsiderkurve". Doch "Hoffi" von G-Lab machte mir viel Mut und versicherte mir, dass noch kein Gaststarter schlimm verspottet wurde. Hoffi heißt eigentlich Frank Hofmann und ist bei G-Lab Racing zuständig für den Street Triple Cup. G-Lab Racing kennt man auch als Rennteam welches mit Arne Tode auf einer Triumph Daytona 675 zur Zeit den Führenden in der IDM Klasse Supersport stellt. So ganz nebenbei organisiert man dann auch noch den Triumph Street Triple Cup. Outsourcing auch im Rennsport Die coole Veranstaltungsserie wurde wie man so schön sagt von Triumph Deutschland "outgesourct". Eine gute Entscheidung. Schuster bleib bei Deinen Leisten, lautet ein Sprichwort dass auch im Racing-Management-Bereich seine Berechtigung hat. Der Importeur lieferte G-Lab ein Rudel Street Triple zu guten Konditionen und G-Lab baute daraus eine ansprechende Rennserie. Gefahren wird auf unterschiedlichen Strecken bei komplett unterschiedlichen Events. Einmal gastierte man als Rahmenprogramm bei einem Rockkonzert dann wieder als Rahmenprogramm beim PS-Tuner GP am Hockenheimring. Für die Piloten bedeutet das einen bunten Mix an coolen Events und fordernden Strecken. G-Lab kümmerte sich aber auch um passende Sponsoren und Partner und so wurde das Gesamtpaket für den Endkunden eine leistbare Sache. Einheitliche Lederkombis kommen von Held, die Helme von X-Lite, die Crashpads und die Fußrastenanlagen von LSL, die Hebelei von Pazzo, die Reifen von Bridgestone und die Auspuffanlagen von Remus. Für eine reibungslose Zeitnahme sorgt der Profi Bike Promotion für tolle Medienpräsenz die vom Naked-Bike-Virus infizierte PS Redaktion. Gute Voraussetzungen für ein sorgenfreies Paket. Engagierte Partner Am Hockenheimring waren alle Partner selbst live dabei und holten Feedback von den Piloten ein. X-Lite brachte eine ganze Wagenladung voller Helme um kostenlose Proberunden zu drehen, LSL hatte passende Ersatzteile mit dabei. Das war auch nötig, denn der ehrgeizige LSL-Mitarbeiter Detlef war als Gaststarter am Montag mit am Start und packte die Gelegenheit beim Schopf. Sind die LSL-Teile wirklich so gut wie er in seinem Prospekt immer behauptet? Der tüchtige Angestellte erfüllte seine Pflicht und warf die Street Triple beim 1. Rennen mit einem Hinterradrutscher in die Prärie. Akribisch wurden die Teile und die Street Triple untersucht. Crashpad abgeschliffen, Schutzdeckel abgeschliffen, Fußrastenanlage verbogen - ABER: Die Triple komplett heil. Mission geglückt! Die Triple: Einfach und schnell Nach meinen ersten Runden auf der Street Triple war ich optimistisch. Die Strecke ist zwar neu, das Motorrad ebenfalls aber die Triumph ist sehr einfach zu fahren. Von der ersten Runde an fuhr sie von alleine und ich konnte mich voll und ganz der Strecke widmen. Wer beruflich wie ich auf vielen Motorrädern sitzt, weiß das oft gerühmte "neutrale Handling" der Street Triple zu würdigen. Ich will versuchen die kleine Triple genauer zu erklären. Man visiert die Kurve an und legt die nackte 675er mit total spielerischem Handling in die Schräglage. Jedoch bleibt die Triple anders als andere super agile Motorräder in dieser Phase der Kurve komplett neutral. Man könnte vermutlich den Lenker einfach loslassen und die Kurve ohne die geringste Nervosität zu Ende fahren. Trotz irrer Handlichkeit gibt die Street Triple so auch ein schnellen Kurven ein extrem souveränes Bild ab. Eine Eigenschaft die Anfängern und Profis das Leben gleichermaßen leicht macht. So werden viele Fehler verziehen, man gewinnt sehr schnell Vertrauen und kann seine Konzentration anderen Themen widmen. Dies spiegelt sich auch in den Rundenzeiten wieder. Natürlich spreche ich hier nun von den Rundenzeiten der Piloten am Podest. 1:55 brachten die schnellsten Piloten Christoph Hellmich und Frank Spenner auf die Stoppuhr. Mit stolzgeschwellter Brust vergleichen die Piloten ihre Rundezeiten mit jenen Zeiten der ebenfalls anwesenden KTM Super Duke Battle Piloten. Auf diesem Streckenlayout kann man mit der kleinen Triple ohne weiteres mithalten. Triples auf der Strecke - easy für Hobbyfahrer, heikel bei Profieinsätzen Die serienmäßigen kleinen Schwächen der Triumph Street Triple wurden geschickt kaschiert. Zum Einen ist das Getriebe der Triumph noch nicht ganz auf japanischen Standard. Beim Schalten von 2. in den 3. Gang ist das Getriebe manchmal etwas zickig. Mit den LSL Fußrasten samt anderem Schaltgestänge wurde es deutlich besser. Zum Anderen ist das bei sportlicher Gangart etwas zu unterdimensionierte Federbein das erste Nadelöhr. Hier wurde mit Öhlins Abhilfe geschaffen. Keine Probleme gibt es jedoch mit den Street Triple Motoren gemeldet. Ein Insider spricht Klartext: "Die Triumph Motoren halten sowohl auf der Street Triple als auch auf der Daytona jeden Rennsporteinsatz locker aus. Da laufen sie im Prinzip wie Japaner. Beginnt man mit umfangreichen mechanischem Tuning, sind die Motoren heikler als die japanischen Kollegen und verlangen wie italienische Diven professionelle und aufwendige Wartung." |
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Die Bremszone vor der ersten Kurve. NastyNils bremste hart, aber die Lady bremste härter. Foto: Fact |
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Das Rennen: Hart aber herzlich Die nächste positive Überraschung dann beim Start. Ein ganzes Rudel ehrgeiziger Triple-Piloten attackiert die erste Kurve - nix passiert, nimmt die nächste Kurve - nix passiert. Man spürt sofort, dass hier eine eingeschworene und freundschaftliche Truppe einfach nur Spaß haben möchte. Die guten Rundenzeiten kommen dann ganz nebenbei und unnötiger Blechsalat, ausgelöst von Möchtegern-Racern bleiben so aus. Alleine in der ersten Runde zählte ich rund um mich locker 2 Dutzend Überholmanöver. Jedoch immer mit Fairness und Respekt. So macht Rennfahren für Otto-Normalverbraucher echten Spaß, dachte ich und mischte im Geschehen kräftig mit. Es kam leider wie es kommen musste und die einzige Lady im Feld bremste sich an mir vorbei. Ich war mittlerweile im vorderen Drittel des Feldes und die Luft wurde dünn. Ein Verbremser von mir und 2 weitere Piloten rutschten durch. Doch in der unendlich langen Parabolica spielte ich mein irres Rennfahrer Talent aus und überholte sie alle zurück. Möglicherweise waren es aber auch die 10 PS mehr, die meine VIP-Street Triple im Vergleich zu den anderen Piloten hatte. Ich bin mir da nicht 100% sicher. Ich war mir sicher, dass nach diesem "3 Stück in einer Kurve außen überholt Manöver" eigentlich alles klar sein sollte. Doch diese junge Dame ließ sich von meinen PS einfach nicht beeindrucken. Das Schauspiel wiederholte sich mindestens 10x an verschiedenen Stellen der Strecke. Ich schenkte kräftig auf der Geraden ein und sie war am Kurveneingang wieder vorne. Meine ganze Hoffnung ruhte auf der letzten Kurve samt Zielgerade. Dort werde ich meine Street Triple spät aber heftig umlegen, schnell aufrichten und grimmig am Gasgriff ziehen. Wenn Sie mich dann am Ende der Start-Ziel wieder schnupft ist das zwar schlecht fürs Ego, aber komplett egal fürs Ergebnis. Das Konzept ging auf. Meine Street Triple zog perfekt aus der Kurve und ich ging an Insa vorbei - doch leider erst 10 Meter nach dem Zielstrich. Das war zwar gut fürs Ego, aber ebenfalls komplett egal fürs Ergebnis. Insa kam auf Platz 7, ich auf Platz 8. Dazwischen unbarmherzige 5 Hundertstel Sekunden. Nach dem Rennen gab es sportliche Shake-Hands und viel Schulterklopfen. Uli Bonsels, Pressesprecher von Triumph Deutschland, war selbst dabei und war vom Event wieder mal begeistert. Begeisterung findet das Konzept auch bei seinen anderen Kollegen im Triumph-Büro und so wurde nach dem Rennen die Fortsetzung der erfolgreichen Serie für 2009 verkündet. Die Details möchte man in den nächsten Wochen präsentieren. Interessierte Naked-Bike-Fans können aber jetzt schon fix den Triumph Street Triple Cup für das Jahr 2009 in Ihre Kalkulationen und Vergleiche aufnehmen. Pokale bis Platz 15 Das beste kam für mich dann aber zum Schluß. Endlich ein Rennen wo ich nicht mit leeren Händen bei meinem enttäuschten 3 jährigen Sohn erscheinen muss. Beim Street Triple Cup gibt es Pokale bis Rang 15 und den Rang Nummer 8 auf meinem Pokal kann mein Junior zum Glück noch nicht erkennen - den Glanz vom goldenen Blech jedoch schon. Die Geschichte mit den 10 PS mehr wird er ebenfalls nie erfahren und so kann ich mich daheim als großer Held feiern lassen. Danke Triumph! Danke G-Lab! |
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Street Triple Cup - Fotos aus der Boxengasse |
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Leider sehr verräterisch. Der dicke Kühler an der VIP Maschine macht klar: Hier ist irgendwas anders. Geändert wurden die Ansaugtrichter, das Mapping und die Auspuffanlage (Remus). Die nächste Ausbaustufe wäre dann der Daytona Motor aus der Supersport WM... |
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Zwischendurch wird mal schnell ein neues Mapping eingespielt. | Uli Bonsels von Triumph Deutschland inmitten des Geschehens. Auf der Strecke setzt er auf Hubraum: Speed Triple 1050 - Im Rennen leider nicht erlaubt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Detlef von der Firma LSL. Ein gewissenhafter Mitarbeiter der seine Produkte ohne Bedenken empfehlen kann. Er weiß um die Qualitäten der LSL Crashpads bescheid. | Vorne verrichtet an der VIP Street Triple eine Daytona Gabel ihren Dienst, hinten wurde das serienmäßig für die Rennstrecke zu lasche Federbein durch Öhlins ersetzt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Pazzo Idee: Am linken Lenkerende kann man per Drehgriff den Bremshebel an der rechten Seite einstellen. Schnelle Jungs brauchen das - wegen dem wandernden Druckpunkt. Viel wichtiger aber: Die großen Augen der Kollegen im Fahrerlager. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ergebnis Triumph Street Triple Cup Hockenheimring Dienstag |
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Ergebnis Triumph Street Triple Cup Hockenheimring Montag |
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Bericht vom 06.08.2008 | 11.746 Aufrufe