News: 1199 PANIGALE
SUPERBIKE-REVOLUTION 2012: 1199 PANIGALE!
EICMA (Mailand), 8.11.2011
Das Warten auf das lange ersehnte neue Superbike hat eine Ende: Ducati hat heute auf der Motorradmesse in Mailand die 1199 Panigale präsentiert - und schon nach dem ersten Hinsehen ist klar: dieses Fahrzeug ist ein Meilenstein der Motorrad-Entwicklung
- kein herkömmlicher Rahmen mehr
- brandneuer Motor als tragendes Element
- 195 PS - stärkster Zweizylinder aller Zeiten
- 3 Fahrmodi ("riding modes"): Street-Sport-Wet
- nur 164 Kilo trocken - extremes Leistungsgewicht
- massiver Einsatz von MotoGP-Elektronik
- Schaltautomat serienmäßig
- absoluter Premium-Komponenten-Mix
- Under Engine-Auspuffanlage
- GPS-gestützte Datenaufzeichnung möglich
Kernstück des neuen Ducati-Superbikes ist ein bahnbrechend konzipierter Motor, der mit extremen Dimensionen, Features und Leistungsdaten aufwartet (ausführliche Details siehe weiter unten), der aber auch einen völlig neuen Fahrzeugaufbau mit sich bringt: die 1199 Panigale hat keinen Rahmen mehr! Schwinge, Heckrahmen und Front sind mit dem zentralen Motorblock verschraubt, wobei der Lenkkopf über einen Hohlkörper mit dem Motor verbunden ist, der gleichzeitig als Luftfilterkasten dient und mit einem Formel1-Cockpit nicht nur die prinzipielle Form, sondern auch den Namen teilt: Monocoque.
Diese in der MotoGP-WM entwickelte Bauweise spart
nicht weniger als 5 kg auf die bereits federleichte Vorgängerin
1098/1198 ein. Weitere Geniestreiche wie der technisch durchaus
bodenständig gelöste Start-Dekompressor, der den Einsatz von
ungewöhnlich klein dimensionierten Startermotoren und Batterien erlaubt,
verhelfen der 1199 Panigale zu einem revolutionären Trockengewicht von
164 PS (ohne ABS) und somit zu einem Verhältnis von
1,19 PS pro Kilo Fahrzeug!
Der erste Blick suggeriert sofort: Rennfahrzeug. Die Scheinwerfer sind absichtlich nicht zur Gänze sichtbar, die Blinker/Spiegel-Einheiten lassen auf den ersten Blick erkennen, dass sie für Rennstreckeneinsatz blitzschnell abnehmbar sind. Was noch auffällt: liegendes Federbein, Schalldämpfer unter dem Motor in der Verkleidung versteckt, somit eine auch optisch federleichte Heckansicht und MotoGP-typische seitliche Auspuffschlote nahe der Fußrasten.
RIDING MODES - DIE ULTIMATIVE ANPASSUNG
Mit den Riding Modes hält ein Konzept Einzug, das erstmals in der Multistrada 1200 aufgetreten ist und mittlerweile auch in der Diavel brilliert. Ausgehend von der Tatsache, dass zB 195 PS bei einem Regenrennen oder bei normalem Straßeneinsatz nicht ungebändigt auf den Asphalt losgelassen werden sollten, lassen sich 3 verschiedene Modi (Race - Street - Wet) vorwählen, denen alle Parameter des Motorrads gehorchen. Dazu gehören:
- RBW (Ride by Wire): elektronische Verbindung von Gagriff und Drosselklappen
- DES (Ducati electronic Suspension): elektronisch anpassende Dämpferkomponenten
- DTC (Ducati Traction Control): Traktionskontrolle (Schlupf-Vermeidung)
- EBC (Engine Brake Control): erstmals kontrollierte Motorbremswirkung!
- ABS: 8-stufiges, fein dosiertes und auch abschaltbares Antiblockiersystem
- TFT-Display: je nach riding mode passt sich auch das farbige Cockpit an
- DQS (Ducati Quick Shift): Schaltautomat, Hochschalten ohne Kuppeln!
Nicht unter den Tisch fallen darf auch DDA (Ducati Data Analysis): Ducati´s rennmäßiger Datenschreiber lässt sich einfach per USB-Stick und Software auswerten und bei Bedarf sogar zu DDA+ ausbauen, das ist satellitengestützte Datenaufzeichnung per GPS.
FAHRWERKS-PERFORMANCE NEU DEFINIERT
Mit der kurz gehaltenen Distanz zwischen Sitz und dem etwas höher verbauten, breiteren Lenker präsentiert sich die 1199 extrem handlich, wozu auch das geringe Gesamtgewicht und die schwerpunktnahe orientierten Auspuffteile beitragen. Nicht zueletzt auch die federleichten, geschmiedeten Marchesini-Felgen, die besser beschleunigen und bremsen.
Die neue extrabreit gestellte Gabel erlaubt besonders viel frische Kühlluft auf die 330 mm großen Brembo-Bremsscheiben, die von der neuesten Generation "M50" Monobloc-Zangen im Griff gehalten werden. Die Hinterradschwinge ist erstmals in Verbundbauweise aufgebaut und sie hält den breitesten Reifen, der je serienmäßig in einem Superbike verbaut wurde: den gemeinsam mit Pirelli entwickelten Supercorsa 200/55 ZR 17.
Das Federbein ist seitlich liegend eingebaut und räumt so mit den Nachteilen von Zentraldämpfern auf: Kühlung und Zugänglichkeit. Die Einstellschrauben liegen nun förmlich an der Hand und für konsequente Abstimmungsarbeit kann das Federbein auch blitzschnell gegen ein anderes getauscht werden. Die Komponenten stammen aus dem Hause Sachs, an der Panigale S sind Öhlins-Dämpfer der allerletzten Generation verbaut, die sich auch elektronisch abstimmen lassen (DES).
DER WEG IN DIE WELTMEISTERSCHAFTEN
Entwickelt als ein echtes Competition-Bike, trägt die 1199 Panigale ganz klar die DNA eines "Racers" in sich und wird schon 2012 in der FIM Superstock Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Nach Abschluss des Ducati Corse-Entwicklungsprogramms wird die 1199 Panigale 2013 auch ihr Debüt in der Superbike-Weltmeisterschaft feiern. Diese zweistufige Entwicklung ermöglicht Ducati eine Weiterentwicklung und spezielle Anpassung an das neue offenere Superbike-Reglement. Es ist auch ein Beitrag, die Kosten in dieser Klasse besser unter Kontrolle zu haben. Die Superbike-Teams können mit einer 2012er-Version der 1198 und der Unterstützung der Ducati-Ingenieure auch die Saison 2012 bestreiten.
Eingetragen am: 10.11.2011
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