Honda Rune
Die
netten Menschen von Honda haben uns zur Präsentation der neuen Honda Rune
geladen, ins idyllische Örtchen Laaben im Wienerwald. Ich hatte die Rune
bereits auf der Messe in Graz gesehen und war ,ob ihrer imposanten Ausmaße,
beeindruckt. Für diesen Test kamen sowieso nur der "Mexxler" oder ich in
Frage. Der "Nasty Nils" und der "Kot" gehen ihr Gewand immer noch in der
Kinderabteilung kaufen und hätten ganz mächtig geschwitzt wenn ihnen die
Rune umgefallen wäre. Doch bevor ich losfahren durfte gab es noch die
Begrüßung durch Herrn Berger, seines Zeichens Geschäftsführer von Honda
Austria, einen Überblick über die technischen Daten der Rune und ein paar
Fakten über den Chopper Marktanteil in Österreich, beträgt 6% falls es wen
interessiert.
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Honda hat ja den Hang zu großen Cruisern, man erinnert sich noch an die Valkyrie. Mit der Rune wollte man noch eins drauf setzen, das ist wohl gelungen wenn man sich die Fotos ansieht. Das Äußere der Rune wurde durch Umfragen bei Kunden und durch Prototypen ermittelt. Ich habe die Fotos der ersten Entwürfe gesehen und muss sagen das nicht sehr viel verändert wurde. Der Mut zum Ungewöhnlichen war einer der Triebfedern beim Rune Projekt und wie man in Wien so schön sagt "de woins wissen, de Leit von Honda!" Dem größten Hersteller traut man nicht den Bau eines solch "exklusiven Exoten" zu, Hut ab von meiner Seite ihr habt "Cohones". Die Rune wurde für den amerikanischen Markt gebaut und ist dort nur in limitierter Stückzahl erhältlich, für welchen Markt sonst? Trotz dieser Knappheit hat es Honda Österreich geschafft sich 20 Stück zu sichern, als bisher einziges Land in Europa. Auslieferung Anfang Juli, der Preis liebe Leute beläuft sich auf 39.000 Euronen. Wer diese Summe auf der Seite hat und ein Fan des Ultraexklusiven ist sollte sich zum Hondahändler seines Vertrauens begeben und mit zittriger Hand den Kaufvertrag unterzeichnen. Vielleicht sollte man vorher noch das Einverständnis der Lebenspartnerin bzw. der Gattin holen sonst kracht´s gewaltig.
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Neben der Rune gab es noch die neue 750er Shadow, die VTX 1300 und die VTX 1800 zum Ausprobieren. Nicht nur das Design der Rune ist beeindruckend auch die Technik lässt keine Wünschen offen, hier die Technischen Daten: Motor Flüssigkeitsgekühlter
Sechszylinder-Viertakt-Boxermotor, SOHC, 12 Ventile Neben diesen trockenen Daten gibt es noch mehr und das fängt schon beim Starten an, der Sound ist unpackbar. Klingt wie ein Porsche Boxster und das ist kein Zufall es handelt es sich um dasselbe Motorprinzip, 6 Zylinder Boxer. Was noch sofort zu merken ist, es sind keinerlei Kabeln zu sehen diese befinden sich im Lenker bzw. nicht sichtbar verlegt. Die Verarbeitung ist vom allerfeinsten, es blitzt der Chrom und die Schalter und Hebel fühlen sich mehr als solide an. Diesen Eindruck hat man bevor man überhaupt gefahren ist, nur vom darauf sitzen. |
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Bevor
es los ging musste ich mich anmelden, leider habe ich noch beim Buffet
zuschlagen und war deshalb der Letzte auf der Liste. Damit mir nicht fad
wurde bin ich mit den anderen Honda Choppern gefahren. Bin ja eigentlich
kein Fan von Choppern aber ich nutzte die Gelegenheit um mich näher mit der
Materie zu beschäftigen. Zuerst bin ich mit der
VTX 1300 gefahren,
Platzangebot und Komfort natürlich ein Traum. Aufrechtes Sitzen die Beine
leicht nach vor, wie im Lieblingsbeisl ums Eck. Der Zweizylinder hat
genügend Saft und geschalten werden kann nach Gusto, die 1300er kann
sogar georgelt werden- sofern man dies braucht. Die vordere Bremse ist
ausreichend, die VTX 1300 verfügt über die bewährte CBS Bremse von Honda.
Damit werden die überschüssigen Bremskräfte von hinten auf die Vorderbremse
transferiert. Dadurch verzögert die VTX ,gesamt gesehen, tadellos. Fazit:
klassisches Cruiser Design mit Speichenfelgen und runter gezogenen
Schutzblechen, Schaltwippe und Trittbrettern. Motorleistung okay. Zum
gemütlichen Cruisen ausreichend Leistung (75 PS und 123 Nm). Hat mich noch nicht von den Socken
gehaut aber ned schlecht, die nächste war die
VTX 1800 dieser Cruiser ist ein Traum. Platz ohne Ende und entspannte Sitzposition sind auch
bei der großen Schwester gegeben. Danach bin ich noch schnell eine Runde mit
der neuen 750er Shadow gefahren, solide Technik zu einem sehr günstigen
Preis nämlich 8.199 Euro. Das sind im Vergleich zur alten Shadow 1200 Eier
weniger damit kann man seine Shadow optisch aufmotzen. Im Bereich Cruiser
gilt die Faustregel, je mehr Chrom und Anbauteile desto besser. Besonders
interessant für eher kleinere Zeitgenossen, die extrem niedrige Sitzhöhe von
658 mm. Statt einer Kette hat man der Shadow einen Kardan spendiert, somit
entfällt das Putzen und Wechseln der Kette.
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Dann war es endlich soweit ich holte mir die Papier für die blaue Rune und startete den heißen Ofen. Der Eindruck der soliden Verarbeitung bestätigte sich auf den ersten Metern. Man hört kein Geräusch beim Schalten und ich dachte zuerst das es sich um eine elektronischen Schaltautomaten handelt, so leise war die Schaltung. Das Einkuppeln geht ganz easy von der hand, kaum ein Widerstand. Ich hatte wirklich Respekt vor diesem Riesenmotorrad mit seinen 1750 mm Radstand, übrigens der längste den Honda je gebaut hat. Aber bis aufs Manövrieren auf dem Parkplatz ist die Rune mehr als handlich. Trotz des Gewichts von 368 kg lässt sie sich wirklich leicht durch die Kurven fahren und am Ende wenn man raus beschleunigt zieht es einem die Hände lang. Überhaupt ist der Motor einfach ein Hammer, ich bin ständig Gas auf Gas zu gefahren um das Drehmoment zu spüren. Von unten weg mächtiger Schub! Vielleicht sollten die Hersteller mehr solcher Motoren bauen, ich wäre dafür. Bremsen waren gut zu dosieren und verzögerten 1A. Die umgekehrte Springer Gabel und die Pro Link Technik beim Hinterbau geben der Rune eine souveränes Fahrverhalten. Sensationelles Design wie aus einem Sci Fi Film mit Features die zeigen das sich die Entwicklungs- und Designabteilung austoben durfte. Der Motor ist der aus der aktuellen Goldwing und hat mit seinen 1800 Kubik mehr Hubraum als manch ein Auto. Auf jeden Fall mehr als meine Dienstbeule. Die Scheinwerfer, der LCD Tacho, die Mega Endtöpfe all das macht dieses Motorrad einzigartig. Fazit: Der Herr auf dem Foto ist Fritz Ehn, seines Zeichen lang gedienter Motorradjournalist und Besitzer des Motorradmuseums Eggenburg. Der Mann kennt sich wirklich aus und beim anschließenden Mittagessen hat er den ganzen Tisch mit Geschichten aus der "guten alten Zeit" unterhalten. Das waren die Tage als Motorradjournalisten mit neuen Enduromotorrädern auf Gletscher gefahren sind um zu Testen in wie weit man mit der Mopetn springen kann. Natürlich haben sich die Herrn dabei die Knochen gebrochen und den Verantwortlichen des Herstellers graue Haare wachsen lassen. Die Geschichten waren sehr amüsant und in punkto Motorradwissen ist der Herr Ehn ein Guru. Der kennt Marken von denen habe ich noch nie gehört, wer in der Gegend ist sollte mal im Museum vorbeischauen.
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Kleines
Rätsel: |
Bericht vom 25.06.2004 | 19.681 Aufrufe