Col de la Bonette

Teil 2, neuer Termin, neuer Fahrer, neue Strecke, dieselbe Maschine ...

Honda XL 700V Transalp

Zweiter Anstieg zum Col de la Bonette


Wir schreiben das Jahr 2009, Anfang September, es regnet in Strömen, trotzdem ist die Honda Transalp für ihre nächste Reise nach 44° 19' 24,53" N - 6° 48' 22,33 O von Wien abzuholen.

Honda Transalp Bericht

Glücklicherweise wenigstens in Wien freundliches Wetter .


Gleich nach dem Abholen beginnen für mich die Vorbereitungen. Beim Inspizieren der Maschine traten meine befürchteten Erwartungen ein, die Tankverkleidung aus Kunststoff, der Tankrucksack deshalb unbrauchbar. Wer hilft? Honda Mayerhofer. Er hat mir dankenswerter Weise für die Dauer meiner Reise kostenlos eine Givi Trägerplatte für die Transalp zur Verfügung gestellt. So konnte ich mein eigenes Givi-Topcase mit auf die Reise nehmen und hatte das Gepäck noch dazu aus dem Blick- und Aktionsbereich.

Honda Transalp Bericht

Montage der Givi-Trägerplatte auf die Honda Transalp

Abfahrt in den frühen Morgenstunden bei Dunkelheit in Wiener Neustadt. An diesem Tag hieß es Kilometer spulen. Über die Autobahn nach Wien und hinein in den Autoreisezug nach Feldkirch. Vorteil: Kein Fahrtwind, angenehme Sitzposition und ausgeschlafen war ich auch.

Eine halbe Stunde nach Ankunft in Feldkirch bekam ich die Transalp und fuhr sogleich los, durch Lustenau, St. Gallen, Will, Winterthur, Zürich, Baden nach Kestenholz, einer kleinen Ortschaft im Kanton Solothurn, wo ich Quartier bezog. Am nächsten Tag ging es weiter über die Autobahn nach Bern, Freiburg und Bulle nach Montraux für eine kurze Kaffeepause inmitten von hunderten aufgeblasenen Neureichen. Von hier brachte es mich weiter über Bex und Monthey zum ersten von vielen Pässen, dem Morginspass, der Staatsgrenze nach Frankreich.

Honda Transalp Bericht
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Von hier führte mich die Straße abwärts nach Thonon zum Genfersee.

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Wie man sieht, dürften die Franzosen einen Tick für ausgefallene Kreisverkehre haben ...

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Hier in Thonon beginnt die "Route des Grandes Alpes".


Die Route des Grandes Alpes führt vom Genfersee zur Côte dAzur und führt dabei über 16 Hochalpenpässe (wovon neun über 2000 m liegen), darunter den Col de LIseran, dem zweithöchsten Straßenpass der Alpen, den ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Die Route ist 700 km lang und überwindet dabei einen Höhenunterschied von insgesamt 15.700 m.

Mich führte der Weg von Thonon die Grande Route entlang bis nach Cluses, von wo ich einen kleinen Abstecher in die Schweiz und Italien nahm. Ich fuhr über Chamonix (vorbei am Mont Blanc, war leider in Wolken gehüllt) und zurück in die Schweiz nach Martigny. Von hier fuhr ich über die alte Strasse auf den großen Sankt Bernhard (Staatsgrenze nach Italien), welche der Grund für die Abzweigung von der Grande Route war.

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Blick vom großen St. Bernhard ins Aostatal und hinüber auf den Testa Creyacol.


Es geht bergab nach Aosta und über Courmayeur und hinauf zum kleinen Sankt Bernhard, welcher die Staatsgrenze nach Frankreich ist (mein Handy hatte keine Ahnung mehr wo es sich befand und schaltete auf stur).

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Die Transalp steht zum zweiten Mal vor der Statue des heiligen Sankt Bernhards von Methon. Wie sie von vorne aussieht, weiß man ja bereits aus dem ersten Transalp Bericht von Walburga.


Weiter nach Seez, ab hier wieder die Grande Route entlang über Val d Isere und auf den Col de LIseran.

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Hinauf zum Col de L'Iseran.

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Weiter die Route des Grandes Alpes zum Col du Galibier, mit zwei kurzen Abstechern. Der erste bei Lanslebourg zum Lac du Mont Cenis und der zweite eine Schleife über St. Etienne de Cuines. Diese Schliefe brachte mich über drei Hochalpenpässe, Col du Glandon, Gol de Croix de Fer und Col du Mollard.

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Der Lac du Mont Cenis.

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Col de la Croix de Fer.

Col du Mollard.

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Einspuriger Tunnel durch den Col du Galibier.

... man kann aber auch ganz einfach darüber fahren.

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Kurz vor Barcelonnette (für alle die auch das Bisschen Französich nicht verstehen: Der Col de la Bonette ist gesperrt - wie ich später erfahren habe, aufgrund von Schnee)


Vom Col du Galibier fuhr ich die Grande Route entlang bis nach Barcelonnette. In Barcelonnette habe ich übernachtet. Am nächsten Morgen beim Frühstück habe ich bei einem Gespräch zufällig vernommen, dass die Tischnachbarn (Drei Züricher: Vater, Tochter und Schwiegersohn) vorhätten, auf den Col de la Bonette zu fahren. Darauf kommentierte ich gleich: Der ist derzeit leider gesperrt, ich wäre auch gerne hinauf gefahren. Von deren Seite kam die Erklärung: In Frankreich ist prinzipiell alles gesperrt, wo ein Zentimeter Schnee liegt. Wir werden trotzdem fahren.

Ich schloss mich ihnen an. Es war eine gute Entscheidung. Mit den nachfolgenden Fotos möchte ich mich bei den Dreien für zwei gemeinsame, aufregende Tage auf dem Motorrad auf und rund um den Col de la Bonette bedanken.

Honda Transalp Bericht

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Mit der Transalp fast am Ziel.

Weiter sollte es trotz allem nicht gehen (fahren).


Nach E-Mail-Adressentausch und Verabschiedung von den drei Zürichern ging es für mich weiter die Route des Grandes Alpes entlang, über viele Pässe hinweg, bis ans Ende der Grande Route nach Menton.

Die Küstenstraße der Côte dAzur brachte mich durch Monaco und Nice nach Cannes. Nachdem es dort 30 C° hatte und ich nicht für einen Strandurlaub gerüstet war, flüchtete ich mich in meinem Wintergewand schnell auf die nächste Autobahn. Es ging in Richtung Norden zurück nach Sospel.

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Monaco. Viel Hitze, viel Geld.


Am Tag danach fuhr ich über Italien zum Grande Parpaillon. Die Internet-Recherche im Vorfeld ergab hierfür folgendes:

Start: La Condamine Chatelard Richtung Grande Parpaillon sieben Kilometer Asphalt, danach 12.5 Kilometer unbefestigte Strasse, feucht-lehmiger, rutschiger Weg, Steine. Strasse zum Teil mit Geröll verschüttet ... Tunnellänge 500 Meter, schmieriger Untergrund, 50 cm tiefe Pfützen ... Ich dachte, hier wär ich richtig mit der Transalp ...

Honda Transalp Bericht

Auffahrt zum Tunnel du Parpaillon.

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Honda Transalp Bericht

Nächtigung im 1858 errichteten Napoleon Haus, am Col dIzoard.


Von hier weg ging es mittels Autobahn Richtung heimwärts über Susa, Torino, Milano, Bergamo, Brèscia nach Desenzano am Gardasee. Ab hier fuhr ich den See entlang über Riva del Garda und dann wieder auf die Autobahn Richtung Norden bis Mezzocorona. Links von der Autobahn weg verschlug es mich dann vor der Heimreise noch einmal in die Berge Südtirols, mit allen dazu gehörenden Pflichtpässen, wie Gàviapass, Stilfser Joch und Staller Sattel.

Zusammenfassend waren es elf extrem vergnügsame, aufregende und glücklicherweise regenfreie Tage mit der Honda Transalp. Sie hat mich über insgesamt 19 2000er-Pässe und 4027 Kilometer gebracht.

Tja, wenn Englein reisen, wird sich das Wetter weisen ...


 

Interessante Links:

Text: hunter07
Fotos: ernsti56

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Autor

Bericht vom 13.01.2010 | 9.353 Aufrufe

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